Hong Hu Ordre des livres



- 2010
- 2009
Aus der Song-Dynastie sind nur wenige zusammenhängende Texte des Neokonfuzianismus überliefert, da neokonfuzianische Meister oft in Form von Lehräußerungen auftraten, die von Schülern in Sammlungen festgehalten wurden. Unter diesen wenigen Traktaten nimmt das Zhiyan des Hu Hong eine Sonderstellung ein. Der Autor beeinflusste den konfuzianischen Gelehrten Zhu Xi entscheidend und legte großen Wert auf die inhaltlichen Zusammenhänge und die Reihenfolge seines Textes. Obwohl das Zhiyan ein zentraler Text für die Formierung des Neokonfuzianismus ist, wurde es bislang nicht in eine westliche Sprache übersetzt. Nach den Erfahrungen des Krieges und dem Verlust Nordchinas im Jahr 1127 entwirft Hu Hong ein Programm zur moralischen Erneuerung des Landes, das er als Voraussetzung für die Rückgewinnung der politischen und kulturellen Dominanz ansieht. Die Selbstkultivierung des Einzelnen ist dabei entscheidend. Die Bedeutung des Zhiyan reicht weit über seine Zeit hinaus und bleibt bis heute aktuell. Hu Hong beschäftigt sich intensiv mit dem Wesen des Menschen, dem Verhältnis zur Außenwelt und entwickelt Vorschläge zur Gestaltung des Zusammenlebens. Er hat den Neokonfuzianismus als Weltanschauung etabliert und mit seinem Werk die Entwicklung des chinesischen Denkens maßgeblich beeinflusst.
- 1998