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Maximilian Gloor

    Politisches Handeln im spätmittelalterlichen Augsburg, Basel und Straßburg
    Die Rede vom „guten Leben“ von der Antike bis zur Gegenwart
    Einladung in die Metaphysik und den Existentialismus mit deren Bezügen zur Theologie und zur Lebensgestaltung
    Das Denken am Beginn der Neuzeit
    • Die Gestaltung eines erfüllten, moralischen und glücklichen Lebens war bereits in der Antike ein zentrales Thema der Philosophie. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit sind andere Themen in den Vordergrund gerückt. Erst im 19. und beginnendem 20. Jahrhundert gewann sie wieder eine große Bedeutung durch die aufkommende Lebensphilosophie, die Existenzialphilosophie und den französischen Existenzialismus. Auch im Christentum rückte eine existenzielle Sicht der Religion in den Vordergrund des Interesses. Die Postmoderne scheint auf den ersten Blick durch die Destruktion wichtiger Begriffe die Philosophie des Lebens fragwürdig gemacht zu haben. Befasst man sich jedoch genauer mit dem postmodernen philosophischen Schrifttum, so hält diese Sicht der Kritik in den meisten Fällen nicht stand. Der Versuch einer Destruktion von Begriffen hat vielfach zu einer Präzisierung derselben geführt und die frühere Sicht der Philosophie des Lebens modifiziert, präzisiert und verbessert. Außerdem brachte die postmoderne Philosophie selbst, insbesondere der spätere Foucault, bedeutende Beiträge dazu hervor. Das Ziel des Buches ist eine kritische Beschreibung des Standes dieses Gebietes in den ersten beiden Dezennien des neuen Jahrtausends.

      Die Rede vom „guten Leben“ von der Antike bis zur Gegenwart
    • Spätmittelalterliche Zunftstädte wie Augsburg, Basel und Straßburg zeichneten sich im Gegensatz zu der verbreiteten Vorstellung vom „finsteren Mittelalter“ durch Fortschrittlichkeit aus. So wurde politische Mitbestimmung für eine breite Bevölkerungsschicht zugänglich und damit ein Ansatz „demokratischen“ Denkens erkennbar. Ohne eine wirksame zentrale Reichsregierung reagierten die Städte auf Herausforderungen wie die des Protokapitalismus und der Protoindustrialisierung sehr unterschiedlich. Während sich in Augsburg eine mehr als hundert Jahre stabile „Wirtschaftskoalition“ zwischen den „reichen“ Zünften und dem Patriziat entwickelte, wurde das innenpolitische Leben in Basel und Straßburg lange Zeit, in Basel bis zum Ende des Mittelalters (1500), stark von Kontroversen zwischen den gesellschaftlichen Gruppen geprägt. Augsburgs grandiose wirtschaftliche Entwicklung am Ausgang des Mittelalters steht in enger Beziehung zu der praktizierten, modern anmutenden Wirtschaftspolitik und der politischen Stabilität. Straßburg ahmte nach dem Dachsteiner Krieg das Augsburger Modell erfolgreich nach, in Basel dagegen führte eine restriktive Wirtschaftspolitik der „armen“ Handwerkerzünfte zum wirtschaftlichen Niedergang. Am Ausgang des Mittelalters sind in allen drei Städten ein Zurücktreten des „demokratischen“ Gedankens und eine Aristokratisierung der politischen Führung zu beobachten.

      Politisches Handeln im spätmittelalterlichen Augsburg, Basel und Straßburg