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Julia Buddecke

    Endstation Anatomie
    • Endstation Anatomie

      • 206pages
      • 8 heures de lecture

      Warum fiel in Kiel, insbesondere an der Medizinischen Fakultät, national-sozialistisches Gedankengut auf fruchtbaren Boden? Diese Arbeit untersucht im historischen Kontext die Leichenakquisition des Anatomischen Instituts und nutzt authentische Lebensgeschichten, um drei Hingerichteten ein Gesicht zu geben. Es wird zwischen den Verbrechen der Anatomen, die im Dienst des Regimes zu Mördern wurden, und den Verhaltensweisen von Nutznießern und Opportunisten differenziert, die zwar nicht aktiv an der Vernichtung von Menschen beteiligt waren, aber Unrecht stillschweigend akzeptierten. Im Kontrast dazu stehen Beispiele von Medizinstudenten, die sich trotz aller Gefahren dem hippokratischen Eid verpflichtet fühlten und dies mit ihrem Leben bezahlten. Die Thematik bleibt aktuell, trotz zahlreicher Untersuchungen zur Rolle der Medizin im Dritten Reich, da Ärzte heute wie damals an der schmalen Gratwanderung zwischen Empathie und kühler Sachlichkeit stehen, was zur Verdinglichung des Patienten führen kann und sie an ethische Grenzen bringt.

      Endstation Anatomie