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Max Lill

    Populärästhetik, Subjektivität, Öffentlichkeit
    The whole wide world is watchin’
    • The whole wide world is watchin’

      Musik und Jugendprotest in den 1960er Jahren – Bob Dylan und The Grateful Dead

      Die Geschichte der jugendlichen Gegenkulturen wird als offener Prozess erzählt, als Teil einer epochalen Weichenstellung in der Entwicklung des Kapitalismus. Über historische und sozialtheoretische Reflexionen, biographische Erzählungen, Musik- und Textanalysen wird eine vielschichtige Deutung des Geschehens entwickelt. In deren Zentrum stehen Versuche, die institutionelle Trennung von Politik, Arbeit und Lebenswelt aufzubrechen, ein „ganzes Leben“ einzufordern, selbstbestimmt und bedürfnisreich – und frei von der Herrschaft zwischen den Geschlechtern, Ethnien und Klassen. Die Jugendbewegungen erscheinen somit nicht als romantischer Rückfall oder Stoßtrupp der Modernisierung. Der sympathisierende Blick richtet sich auf ihre Emanzipationsansprüche – genauso wie auf ihre tragischen Irrtümer und ihre wahnhafte Zerrissenheit.

      The whole wide world is watchin’
    • Die moderne Populärästhetik zeichnet gegenüber den älteren volksnahen und bürgerlich-aristokratischen Künsten aus, dass sie Ausdrucksformen gewachsener Subjektivität aller Klassenfraktionen in die Öffentlichkeit trägt. Sie ist damit heute zentral für eine genussvolle Gestaltung des Alltagslebens auch jenseits von Familie, Kunst und Freizeitkultur. Die Bewertung dieser Entwicklung bleibt jedoch umstritten. Das liegt vor allem daran, dass die Alltagsästhetik gleichermaßen Mittel der Selbst-Ökonomisierung wie Terrain der Ideologieproduktion ist. Zugleich sind ihre meist körperbetonten Techniken unverzichtbar für die Stabilisierung von fragil gewordenen Identitäten und den Zugang zu sozialer Teilhabe. Der Aufbau einer linken Gegenhegemonie wird nicht ohne eine intellektuell klarere Fassung der sinnlichen Dimensionen des Alltagsbewusstseins möglich sein. Max Lill versucht, einen Einblick in die Verschränkung von Subjektivitätsentwicklung und Ökonomisierung in der Populärästhetik zu geben.

      Populärästhetik, Subjektivität, Öffentlichkeit