Mit diesem AugenBlick-Heft zu Cinéphilie wollen wir ein Untersuchungsfeld beleuchten, das konkreter ist als das allgemeinere Phänomen einer ‹Liebe zum Kino›. Zugleich geben die Beiträge einem Begriff von Cinéphilie Raum, der jenseits der spezifischen Tradition französischer Ausprägung liegt, deren Ursprung in den frühen 1950er-Jahren liegt – die klassische Cinéphilie der Pariser Filmklubs, der cinémathèque, der Zeitschriften wie Cahiers du cinéma oder Positif, der wir die Neuen Wellen verdanken. Diese ‹klassische› Form der Cinéphilie beschreibt hauptsächlich die Wiederbelebung des Pariser filmkulturellen Lebens nach dem Zweiten Weltkrieg und eine bestimmte Art, Filme zu sehen, über sie zu reden und diesen Diskurs zu verbreiten. Dieser Diskurs wird, wie der französische Filmhistoriker Antoine de Baecque 2003 in seiner Studie La Cinéphilie. Invention d’un regard, histoire d’une culture 1944–1968 schrieb, zu einer Notwendigkeit und als richtige Form der Betrachtung des Kinos in seinem Kontext proklamiert. Der Cinéphile wird in diesem Konzept zu einem Zuschauer, der eine individuelle Beziehung zum Film aufbaut, aber auch in der Lage ist, seine Filmfaszination zu verbreiten.
Fernando Ramos Arenas Livres



Cinephilie unter der Diktatur
Filmkultur in Spanien und der DDR in den 1950er und 1960er Jahren
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Die Analyse beleuchtet die Filmkultur in Spanien und der DDR während der Ära des Neuen Kinos, wo trotz politischer Einschränkungen eine dynamische Erneuerung stattfand. Filmenthusiasten aus verschiedenen Bereichen trugen zu einer transnationalen Bewegung bei, die sich gegen die traditionellen, staatlich beeinflussten Filmstrukturen richtete. Durch die Auswertung von Archivmaterialien, Zeitzeugeninterviews und zeitgenössischen Publikationen wird eine umfassende Rekonstruktion dieser kulturellen Entwicklung präsentiert, die das Verständnis der europäischen Filmgeschichte bereichert.
Der Auteur und die Autoren
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