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Marie Isabel Matthews Schlinzig

    Abschiedsbriefe in Literatur und Kultur des 18. Jahrhunderts
    Was ist ein Brief?
    • Was ist ein Brief?

      • 257pages
      • 9 heures de lecture

      This collection explores the multifaceted nature of letters, beginning with conceptual frameworks for understanding correspondence. It delves into categories and genres, addressing the question of what defines a letter, and examines the poetic aspects of epistolary forms. The discourse highlights the relational dynamics inherent in letter writing and considers the insights gained from digital letter editions. The evolution of letters as a medium is also a focal point, with analyses of valediction in historical correspondence and the cultural practices surrounding letter writing. Perspectives from Literacy Studies shed light on the role of postcards in Edwardian society, while discussions on the impact of social media suggest a new form of epistolarity. The transition of letters in the context of nostalgia and new media is also examined. Additionally, the book addresses diverse writing cultures, from ancient papyrus and ostraka to the significance of calligraphic letters in Chinese history. It highlights the materiality of letters as expressions of spiritual care, particularly through the correspondence of Benedictine nuns. Finally, it reflects on the collaborative and imaginative aspects of familial letters, exemplified by the Herder family correspondence from 1788 to 1789.

      Was ist ein Brief?
    • „Sieh wir träumen, wenn wir vom Tode reden“, meint Werther, während er sich im Abschiedsbrief an Lotte auf sein Sterben vorbereitet. Wie vorliegende Studie zeigt, folgt er dabei einer Tradition letzten Schreibens, die im 18. Jahrhundert moderne Gestalt anzunehmen beginnt. Dieser Band untersucht erstmals eingehend und anhand zahlreicher Quellen, welch komplexe Rolle Abschiedsbriefe Sterbender in Literatur und Kultur der Zeit spielen. Manche Autoren nutzen letzte Botschaften, um das (eigene) Sterben exemplarisch zu gestalten. Ihre Briefe wirken normativ, dienen der Erbauung, Anleitung oder Unterhaltung. Speziell Frauen und Selbstmörder schreiben, um Nonkonformes zu äußern: Sie enthüllen Geheimnisse oder rechtfertigen sich. Ihre Briefe beleuchten Veränderungsprozesse, etwa in Einstellungen zu Tod, Suizid und Subjekt. Insgesamt bilden Abschiedsbriefe eine Briefsorte, die von kulturell tradierten Konventionen zusammengehalten wird. Sie zielt auf Gemeinschaft und erlaubt es dem Sterbenden, sich ein letztes Mal selbst darzustellen. Deutlich wird dies, wie diese Studie darlegt, u. a. im Werk von Elizabeth Singer Rowe, Richardson, Rousseau, Schiller, Sophie von La Roche und Goethe. Die vorliegende Studie wendet sich an Literaturwissenschaftler, Kulturhistoriker und Medienwissenschaftler und an jeden, der sich für Literatur- und Kulturgeschichte, Briefkultur sowie, im weiteren Sinne, Abschied, Tod und Sterben interessiert.

      Abschiedsbriefe in Literatur und Kultur des 18. Jahrhunderts