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Jörg Gläscher

    Der Tod kommt später, vielleicht
    LutherLand
    • Vor 500 Jahren erschütterte Martin Luther mit seinen 95 Thesen die Macht der katholischen Kirche und löste eine grundlegende Veränderung des christlichen Glaubens aus. Die Reformation, die von Luther ausging, hat sich zu einer Bewegung mit anhaltender gesellschaftlicher und kultureller Bedeutung entwickelt. Sie prägt nicht nur das Zusammenleben kirchlicher Gemeinden, sondern auch den Alltag in Deutschland, Europa und vielen anderen Regionen der Welt. In Mitteldeutschland, dem geografischen Ausgangspunkt der Reformation, spielt Religion heute für viele keine Rolle mehr: Kirchen stehen leer, Kirchenaustritte übersteigen Eintritte, und in Leipzig findet das größte Wave-Gotik-Treffen Deutschlands statt. Gleichzeitig marschieren ausländerfeindliche Gruppierungen wie Pegida im Namen eines christlich-jüdischen Abendlandes durch Städte. Vor diesem Hintergrund reiste der Leipziger Fotograf Jörg Gläscher seit Oktober 2015 durch das Kernland der Reformation und andere Regionen Deutschlands. Er suchte nach der Präsenz des christlichen Glaubens und begegnete Menschen und Landschaften, in denen Luthers Ideen lebendig geblieben sind. Mit seiner Kamera dokumentierte er verschiedene Glaubenspraktiken und festigte Momente von Innerlichkeit, Solidarität und Gemeinschaft. Die Ausstellung im Jahr des Reformationsjubiläums 2017 zeigt diese Momentaufnahmen und lädt zum Dialog über die religiösen Wurzeln der Werte ein, die für den Zusammenhalt unsere

      LutherLand
    • Jörg Gläschers lakonische Fotografien von der deutschen Armee zeigen, dass nichts mehr so ist, wie es scheint. (...) Seine Fotografien dokumentieren nicht die deutsche Bundeswehr, vielmehr findet er auf seinen Reisen, die er zu und mit den Streitkräften unternommen hat, Bilder, die Denkräume öffnen. Seine Bildsprache ist undramatisch. Beinahe lakonisch reiht er Szenen aneinander, die dem Betrachter oft absurd vorkommen. Er bedient sich gängiger Genres der Fotografie, Landschaft mit Figur, Porträt, Stillleben und Szenerie. Er vermeidet jede Erklärung, setzt auf ein politisches und gesellschaftliche Vorwissen des Betrachters. Zu Recht. Die Bundeswehr war wohl noch nie in der jüngeren deutschen Geschichte in den Medien so präsent wie in der Zeit, in der die Fotografien dieses Buches entstanden. (...) So changieren die Fotografien von Jörg Gläscher zwischen trügerischem Heideidyll und suggestiver Bedrohung durch formale Reduktion. Dazwischen streut er Porträts junger Soldaten. Da ist niemand ein cooler Landser. Wir schauen in Gesichter, die Zurückhaltung, Vorsicht, Nachdenklichkeit oder auch Verunsicherung ausdrücken. Der Tod kommt später, vielleicht. (Peter Bialobrzeski)

      Der Tod kommt später, vielleicht