Gabriele Sobiech Livres





Wir und die Anderen. Differenzkonstruktionen in Sport und Schulsport
26. Jahrestagung der dvs-Kommission „Geschlechter- und Diversitätsforschung“ vom 24.-26.09.2020 in Freiburg
Grenzüberschreitungen
Körperstrategien von Frauen in modernen Gesellschaften
Gabriele Sobiech promovierte am Fachbereich Philosophie/Psychologie/Sportwissenschaft der Universität Oldenburg.
„Forever Young?“
Intersektionale Perspektiven auf Alter(n), Fitness und Gesundheit
Der demografische Wandel stellt Staat, Politik und Wirtschaft vor neue, vor allem finanzielle Herausforderungen (Ebene der Macht- und Herrschaftsverhältnisse). Alter(n) (doing age) ist als soziales Konstrukt aufzufassen, das vor allem für diejenigen, die durch höhere Bildungsabschlüsse und größere finanzielle Mittel dem Trend zur Altersaktivierung durch Sport/ Fitness folgen können und einen gesunden Lebensstil pflegen, Selbstermächtigungschancen bereithält. Ziel dieses Projektes war es, mit einer intersektionalen, ungleichheitsreflexiven Perspektive anhand der Strukturkategorien Körper/ Alter(n), Geschlecht und Klasse Fitnessstudiowerbung zu analysieren, Trainer*innen mit Blick auf ältere Aktive zu befragen (Repräsentationsebene) sowie einen differenzierten Blick auf die im Rahmen einer qualitativen Interviewstudie erhobenen Selbsttechniken der im Fitnessstudio aktiven älteren Frauen (Subjektebene) zu richten. Einerseits kann durch die Arbeit am Körper die eigene, soziale Positionierung gestärkt werden, andererseits kann mit der Abwertung anderer, die dem Trend nicht folgen, eine neue Form des ‚Lookism‘ entstehen.
Spielen Frauen ein anderes Spiel?
Geschichte, Organisation, Repräsentationen und kulturelle Praxen im Frauenfußball
Aus einer sozial- und kulturwissenschaftlichen Perspektive zeichnen die Autorinnen nach, wie Körper- und Geschlechterverhältnisse durch Diskurse und Praktiken im Feld des Fußballsports historisch kulturell geformt worden sind. Entgegen der Annahme, Bewegungs- und Spielweisen seien ‚natürliche’ Körperausdrucksformen, werden geschlechtsbezogene Differenz- und Hierarchiesetzungen im Fußballsport als Effekte einer sozialen Praxis begriffen. Diese zeigen sich nicht nur in kulturellen Bildern und Zuschreibungen von und an Fußball spielenden Frauen, sondern manifestieren sich vor allem in strukturellen und räumlichen Arrangements, in Ökonomie- und Machtinteressen des Fußballsports. Die Geschichte des Frauenfußballs, seine Organisation, die medialen Repräsentationen und nicht zuletzt die kulturellen Praxen verweisen darauf, dass eine erfolgreiche und dauerhafte Selbstpositionierung von Frauen in den Spiel-Räumen dieses Sportfeldes erschwert werden kann, was den Eindruck vermittelt: Frauen spielen ein anderes Spiel.