Rowena Sandner Livres

Die Konquista hat bis heute Einfluss auf die mexikanische Öffentlichkeit. In einer kritischen Analyse des medialen Diskurses untersucht Rowena Sandner mexikanische Dramen und Filme zur Entdeckung und Eroberung Amerikas, die zwischen 1968 und 2000 im Kontext des „Quinto Centenario“ entstanden sind. Der Fokus liegt auf medienästhetischen und kulturwissenschaftlichen Aspekten, wodurch sowohl die medienspezifische Darstellung von Geschichte als auch Neuerungen im transnationalen Diskurs zur Konquista beleuchtet werden. Um die alternativen Perspektiven der mexikanischen Werke zu verdeutlichen, wird die europäische Koproduktion „1492 – Conquest of Paradise“ von Ridley Scott als Kontrast herangezogen. Die Analyse umfasst Dramatiker und Regisseure verschiedener Generationen, darunter Hugo Argüelles, Sergio Magaña, Sabina Berman, Alejandro Galindo und Juan Mora Catlett. So wird am Beispiel des mexikanischen Theaters und Films ein repräsentativer Einblick in den neuen medialen Diskurs über die Konquista gegeben. Die Untersuchung behandelt sowohl die ästhetischen Merkmale der Medien als auch die kulturellen Narrative, die in den Werken reflektiert werden, und zeigt, wie diese zur Neubewertung der historischen Ereignisse beitragen.