Die Hypothese dieser Studie besagt, dass ein höheres Maß an Verbindlichkeit auch zu größerer Verlässlichkeit führt. Dies fördert Vertrauen und Nachhaltigkeit, was die tägliche Arbeit erleichtert und die Grundlage für eine qualitätsorientierte Schulentwicklung bildet. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in einer Organisation erfordert, dass aus „Wir müssen doch zusammenarbeiten!“ ein „Wir wollen doch zusammenarbeiten!“ wird. Nur so kann die Bereitschaft entstehen, gemeinsame Wertvorstellungen und Unterrichtsansätze zu entwickeln. Eine wesentliche Bedingung für den Erfolg ist die Übernahme von Verantwortung durch verbindliche, langfristige Absprachen unter Kooperationspartnern. Dies lässt sich nicht einfach verordnen, sondern muss in einem gesteuerten Entwicklungsprozess geschehen. Die Studie versucht, folgende Fragen zu beantworten: Sind Verbindlichkeiten ein Mittel zur Ausübung von Herrschaft mit arbeitsrechtlicher Dimension oder eine soziale Grammatik, die Stabilität schafft und hilft, Vereinbarungen langfristig einzuhalten? Sind sie Voraussetzung für langfristige Qualitätsentwicklung oder schränken sie die pädagogische Freiheit ein? Führen sie zu mehr Selbstwirksamkeit bei gemeinsam verantworteten Zielen? Beeinflussen Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit auch den Umgang mit Schülern und den Unterricht? Und ist dies alles steuerbar?
Gerd Leifgen Livres
