Fürsorge und Herrschaft
Das spätmittelalterliche Fürsorgesystem der Stadt Münster und die Trägerschaft des Rates
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Im Mittelalter wurden Städte zu Zentren der Armut, die durch die Gründung von Hospitälern, Armenhäusern und Almosenkörben bekämpft werden sollte. Während es zahlreiche Studien zu einzelnen Hospitälern gibt, fehlen umfassende Untersuchungen über die Gesamtheit der Fürsorgeeinrichtungen einer Stadt, insbesondere zur offenen Armenfürsorge. Diese Studie bietet eine umfassende Analyse der Fürsorgeinstitutionen in Münster, die zwischen der Stadtwerdung und dem Täuferreich existierten. Münster, mit seinen 33 Einrichtungen, eignet sich besonders für einen komparativen Ansatz. Der Fokus liegt auf dem Zusammenspiel der Institutionen und ihrer Träger sowie ihrer Rolle im kommunalen Fürsorgesystem. Es werden Fragen zur Trägerschaft, zu Kommunalisierungsprozessen und zu den Unterschieden in administrativen, ökonomischen und sozialen Aspekten untersucht. Zudem wird analysiert, wie die Institutionen funktional und spezialisiert miteinander verknüpft waren, wie planvoll sie interagierten und inwieweit sie voneinander abhängig waren. Die Studie beleuchtet auch die zentrale Organisation des Fürsorgewesens, die Hierarchien und den Einfluss von Krisen und Katastrophen. Schließlich wird der Handlungsspielraum des Stadtrats betrachtet, der als Institutionsträger agierte, jedoch durch andere Träger und Stifter eingeschränkt war.
