Peter Rödler hat es stets als Aufgabe jeglicher Pädagogik angesehen, Bedeutungs- und Möglichkeitsräume zur Entwicklung eines jeden Menschen durch dessen Kopplung an das Reich der Sprache zu schaffen. Den BeiträgerInnen geht es um die Realisierung solcher Räume zwischen den Grenzen von Wirklichkeit und Möglichkeit, um die Entwicklungspotenziale eines jeden Menschen zur Entfaltung zu bringen. Entgegen dem heutigen Mainstream von Funktionalismus, Eindeutigkeit und Rationalisierung fokussieren die BeiträgerInnen existenziell bedingende Milieus von Aufklärung, in denen Menschen – trotz oder gerade wegen der Spannungsfelder, Divergenzen und Widersprüche des Lebens – als Wesen des Werdens zur Mündigkeit und Urteilsfähigkeit mit Kopf und Herz gelangen können. Mit Beiträgen von Clemens Albrecht, Andrea Alfaré, Silke Allmann, Silke Doherr, Georg Feuser, Klaus Finke, Winfried Gebhardt, Nicole Hoffmann, Wiebke Lohfeld, Jutta Lütjen, Andreas Möckel, Werner Moskopp, Norbert Neumann, Winfried Rösler, Otto Speck und Kristin Westphal
Jutta Lütjen Livres


Die Autorin präsentiert ein innovatives Konzept der pädagogischen und therapeutischen Transformationsarbeit, das auf der sokratischen Mäeutik basiert. Dieses Konzept zielt darauf ab, individuelle Sinnbildungs- und Veränderungsprozesse in verschiedenen pädagogischen, sonderpädagogischen und therapeutischen Kontexten sowie in der Erwachsenenbildung und Supervision zu fördern. Sie argumentiert, dass das Fehlen von Selbstkenntnis nicht auf mangelndes Wissen zurückzuführen ist, sondern auf die unzureichende Suche nach sich selbst. Sokrates, als Vorbild des Suchens, betonte, dass nicht Wissen, sondern das Hinterfragen der eigenen Realität zur Selbstfindung führt. Die zentrale Herausforderung für Pädagogen besteht darin, diese Suchbewegungen für die ihnen anvertrauten Menschen zu unterstützen. Wichtige Fragen, die das Suchen anstoßen, umfassen die Bedingungen für gelingende Entwicklungsprozesse und die Möglichkeiten, Veränderung als heilend und bildend zu gestalten. Die Autorin untersucht, wie Bildungsprozesse Menschen dabei helfen können, ihre Potenziale zu erkennen und zu entfalten. Sie sieht die sokratische Hebammenkunst als Schlüssel, um Menschen aus ihren gedanklichen Höhlen zu befreien und ihnen zu helfen, zu Erkenntnis und einer veränderten Lebenshaltung zu gelangen. Diese Einsichten bilden die Grundlage für ihr Werk.