Afrikanische Babys schreien viel weniger als deutsche; in japanischen Kitas fühlen sich die Kleinen viel wohler als in unseren; in Finnland leistet die Schul-Ambulanz erste Hilfe bei mangelndem Lernerfolg – es gibt noch viel mehr Beispiele gelingender Kindererziehung auf dieser Welt! Michaela Schonhöft war in Südostasien und Südamerika, in Skandinavien und Frankreich und anderswo und hat mit Eltern rund um den Globus gesprochen. Ihr Rat: Liebe Eltern, lasst euch von den guten Erfahrungen in anderen Ländern inspirieren! Es geht auch ohne die vermeintlichen Patentrezepte deutscher Pädagogen.
Michaela Schonhöft Livres






Was vom Tage übrig bleibt
Die Gewerkschaften und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Für die meisten arbeitenden Eltern ist eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf wesentlich. Aber nur knapp ein Drittel von ihnen halten die Bedingungen in den Unternehmen für zufriedenstellend. Die Gewerkschaften haben sich trotz ihrer vermittelnden Funktion zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern bisher wenig in den Diskurs eingeschaltet. Obwohl die Frage nach der Vereinbarkeit nach wie vor in erster Linie von ihnen als ein »Frauenproblem« konstruiert wird, mehren sich doch die Anzeichen, dass sich die Argumentationsstrategien verändern.
Wenn in der eigenen Beziehung plötzlich die Funken schlagen, fallen sie überall auf: die streitenden, distanzierten, desillusionierten und manchmal auch gleichgültigen oder gar fiesen Paare. Im Angesicht der zahllosen ehelichen Grausamkeiten, mit denen man im zunehmenden Alter konfrontiert wird, wachsen die Zweifel an der Institution „langfristige Beziehung“. `Große Liebe, kleine Bosheiten´ erzählt in Episoden von den ganz klassischen, charmanten Krisen einer Ehe: von schweigenden Männern, Beziehungs-Dramen auf der Autobahn und dem gesellschaftlichen Irrglauben an die nur eine, große Liebe.
Die Franzosen haben sich für ein Recht auch digital abzuschalten entschieden. In Australien machen sich langjährige Mitarbeiter traditionell auf zu einem staatlich subventionierten Sabbathical. Isländische Eltern teilen sich Arbeit und Hausarbeit gerechter als nirgendwo auf der Welt. Und die Dänen machen regelmäßig sehr früh Feierabend. „Die Wiederentdeckung des Feierabends - internationale Inspirationen für eine bessere Work-Life-Balance“ ist ein Pläydoyer für konzentrierteres Arbeiten und feste Auszeiten im Alltag, für Flexiblität bei gleichzeitiger Stabilität. Ein Blick über den Tellerrand in andere Länder und Kulturen lässt das schon fast altmodisch wirkende Konzept des klassischen Feierabends in neuem Glanz erscheinen. Wir alle haben nur begrenzt Zeit in unserem Leben. Arbeit ist ein Grundbedürfnis, hoffentlich hin und wieder erfüllend, aber sie darf nicht völlig das Leben bestimmen. Die sehr unterschiedlichen Sichtweisen der Menschen anderer Kulturen über das Verhältnis von Arbeit zum Leben sind sehr bereichernd und inspirierend.
„Wenn in der eigenen Beziehung plötzlich die Funken schlagen, fallen sie überall auf: die streitenden, distanzierten, desillusionierten und manchmal auch gleichgültigen oder gar fiesen Paare. Im Angesicht der zahllosen ehelichen Grausamkeiten, mit denen man im zunehmenden Alter konfrontiert wird, kuscheln wir uns manchmal abends mit einem Glas Wein aufs Sofa und raunen: „Eigentlich haben wir es doch gut.“ Dabei sind wir selbst zu erheblichen Fisimatenten in der Lage.“ „Liebe, Du Monster“ erzählt in Episoden über die ganz klassischen und oft sogar charmanten Krisen einer Ehe: von schweigenden Männern, Beziehungs-Dramen auf der Autobahn und der Erotik gemeinsamer Abenteuer. Tiefe, große, dauerhafte Liebe ist ein Prozess. Sie muss sich bewähren und bleibt nicht einfach brav sitzen, bis man sie aufruft.
„Feierabend“ ist ein Plädoyer für mehr Muße, Pausen, Urlaube und Hobbys! Arbeit nimmt oft zu viel Zeit im Leben ein und sollte erfüllend sein. Der wohlverdiente Feierabend lässt sich kaum noch genießen, und das sollten wir ohne schlechtes Gewissen tun! Feierabend beschreibt die wohltuende Erleichterung nach vollbrachter Arbeit, den Stolz auf das Geleistete und das klare Signal, den Computer herunterzufahren und nach Hause zu gehen. Er verspricht Entspannung und das Abschalten vom Arbeitsalltag. Trotz der positiven Assoziationen gilt es inzwischen als ungehörig, auf dem Feierabend zu bestehen. Nur wenige schaffen es, ohne schlechtes Gewissen auf ihren Feierabend zu pochen. Die Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung muss durch ständige Präsenz Leistungsbereitschaft zeigen. 9-to-5-Jobs erscheinen mittlerweile altmodisch, und Überstunden werden oft als normal angesehen, ohne dass sich Gelegenheiten bieten, sie abzufeiern. Das Wort Feierabend hat im Deutschen eine besondere Bedeutung: das Bewusstsein, für den Tag genug geleistet zu haben und sich nun dem angenehmen Teil des Tages widmen zu können. Dieses wohlklingende Wort sollte nicht allein den Sprachhistorikern überlassen werden.