Der Autor verknüpft stadtsprachliche und kanzleisprachliche Historiolinguistik durch die sprachwissenschaftliche Edition historischer Urkunden und deren linguistische Auswertung. Graphematische, morphologische und onomastische Untersuchungen erschließen den Schreibusus der städtischen Kanzlei Straubing im Übergangszeitraum vom Mittelhochdeutschen zum Frühneuhochdeutschen. Dadurch ist dieses Buch auch ein Beitrag zur Soziopragmatik und ihrer elementaren Frage «Wie kommuniziert wer wann warum?», die es durch Analysen ausgewählter Phänomene im Hinblick auf Varianz zu beantworten gilt.
Christopher Kolbeck Livres


Stadtsprache(n)
- 160pages
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Die Erforschung historischer Varietäten des Deutschen findet besonders in der historischen Stadtsprachenforschung ihren Niederschlag: Der vorliegende Sammelband beleuchtet verschiedene Aspekte dieses weitläufigen Forschungsgebiets: Wie ist der Status der Mündlichkeit bzw. der Schriftlichkeit in verschiedenen historischen schriftlichen Quellen (gedruckte Texte der frühen Neuzeit, Aufzeichnungen offizieller und privater Personen, Geschäftsbücher, Stadtchroniken, Bibelübersetzungen) zu bewerten? Welche sprachlichen Besonderheiten (Konfessionalismen, regionale Varianten, Formelhaftigkeiten, syntaktische Besonderheiten) liegen in diesen Textzeugnissen vor? Welche Einblicke in frühneuzeitliche Lebensbereiche können vor dem Hintergrund gesicherter historischer Erkenntnisse daraus gewonnen werden? Beginnend mit Textzeugnissen aus dem 14. Jahrhundert bis in die jüngere Vergangenheit stehen neben nord- und mitteldeutschen besonders die süddeutschen Varietäten unter anderen des Regensburger Raums im Fokus der Darstellung.