Der Vorschulbereich in Deutschland erhielt seit der Jahrtausendwende durch internationale Schulleistungsvergleichsstudien verstärkt Aufmerksamkeit. Um soziale Herkunft und Bildungserfolg zu entkoppeln, wurden zahlreiche Frühförderprogramme im Elementarbereich etabliert, wobei der Schwerpunkt auf der Sprache und ihrer Schlüsselrolle im schulischen Lernen lag. Seit 2007 widmet sich eine Fachtagung in Heidenheim, die sich an pädagogische Fachkräfte und Lehrende richtet, Fragen der Frühen Bildung mit unterschiedlichen Schwerpunkten zum Spracherwerb. Der Austausch zwischen Wissenschaftler/-innen und Fachleuten aus der Praxis fördert die Verbindung von theoretischer Fundierung und praktischer Umsetzung einer durchgängigen Sprachbildung. Der Jubiläumsband thematisiert insbesondere den Übergang zwischen Kindergarten und Schule sowie Mehrsprachigkeit. Für Kinder mit Zweitsprache Deutsch und aus bildungsfernen Milieus stellen der Schriftspracherwerb und der Zugang zu bildungs- und fachsprachlichen Registern große Hürden dar. Der Sammelband präsentiert interdisziplinäre Ansätze zur Sprachförderung im Kontext von Musik, Bewegung und Kunst und stellt (Forschungs-)Projekte vor, die einen umfassenden Sprachbegriff berücksichtigen. Die Konzeptionen von (Bi-)Literacy werden dabei ebenfalls thematisiert. Das Herausgeberteam hat die Fachtagung über mehrere Jahre organisiert und als Referenten mitgewirkt.
