Mit dem Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen (MoMiG) wurde ein vereinfachtes Verfahren zur Gesellschaftsgründung eingeführt, das am 01.11.2008 in Kraft trat. Im GmbHG sind zwei Musterprotokolle für die Einpersonen- und Mehrpersonen-Gründung enthalten, die eine unkomplizierte und kostengünstige Gründung ermöglichen sollen. Ziel war es, die Wettbewerbsfähigkeit der GmbH zu stärken. Seit der Einführung dieser Musterprotokollgründung wurden erste Erfahrungen gesammelt, die in dieser Dissertation analysiert werden. Der Fokus liegt auf der Anwendungspraxis des Musterprotokolls, insbesondere auf den Schwierigkeiten und Fragen, die sich ergeben haben. Es werden Themen wie das Vertretungsrecht, die Befreiung des Geschäftsführers von den Beschränkungen des § 181 BGB, die Zulässigkeit von Abweichungen vom Musterprotokoll und die nach der Gründung erforderliche Satzungsänderung behandelt. Zudem wird das vereinfachte Verfahren mit der normalen Gründung verglichen. Ein weiterer Aspekt ist die Darstellung der Reformziele, die den Gesetzgeber zur Modernisierung motiviert haben, sowie die Sinnhaftigkeit des vereinfachten Verfahrens für verschiedene Gründungsvarianten. Abschließend wird erörtert, ob die mit dem MoMiG verfolgten Ziele erreicht wurden und welche Vor- und Nachteile das Musterprotokoll im Vergleich zu standardisierten Gesellschaftsverträgen bietet.
