Die Entwicklung langfristig erfolgreicher Markenstrategien erfordert fundierte Kenntnisse über die psychologischen Wirkungen des Markenmanagements. Dieser Sammelband vereint interdisziplinäre Beiträge von führenden Experten aus Marketing und Wirtschaftspsychologie. Wissenschaftlich fundiert und praxisrelevant werden aktuelle Erkenntnisse zu den psychologischen und marketingtechnischen Grundlagen der Markenführung präsentiert. Zu den behandelten Themen zählen identitätsorientierte Markenführung, Markenpersönlichkeit, Markenwert, Marken-Kunden-Beziehungen, Markenkommunikation, Sponsoring, Corporate Branding, Co-Branding und neue Entwicklungen im Markencontrolling, wie bildgebende Verfahren und Reaktionszeitanalysen. Fallstudien aus der Praxis veranschaulichen die Umsetzung der vorgestellten Ansätze. Das Buch richtet sich an Marketingspezialisten in Unternehmen sowie an Dozenten und Studierende im Bereich Marketing und Wirtschaftspsychologie. Die Autoren sind Experten auf ihrem Gebiet: Prof. Dr. Arnd Florack lehrt Angewandte Sozialpsychologie an der Universität Wien, Prof. Dr. Martin Scarabis war am Psychologischen Institut der Universität Münster tätig und Mag. Ernst Primosch ist ein österreichischer Manager und Kommunikationsexperte.
Arnd Florack Livres



Umgang mit fremden Kulturen
Eine sozialpsychologische Perspektive
Vorstellungen über das Zusammenleben mit fremden Kulturen spielen nicht nur in den klassischen Einwanderungsländern eine wichtige Rolle. Auch in der Bundesrepublik Deutschland sind sie in der politischen Diskussion und in den Medien ständig präsent. Akkulturationseinstellungen sind, wie andere Einstellungen auch, Folge eines kontextabhängigen Informationsverarbeitungsprozesses; sind also keine festen Überzeugungen, sondern variieren in Abhängigkeit der Situation. Offen ist bisher weitgehend, welche kognitiven Prozesse diese Vorstellungen beeinflussen. Arnd Florack prüft am Beispiel der Akzeptanz türkischer Lebensweisen in Deutschland in drei Experimenten, in welchem Maße Einstellungen zur Akkulturation von Immigranten in Abhängigkeit verfügbarer Informationen variieren. In einem vierten Experiment wurde mit dem Implicit Association Test (Greenwald et al., 1998) ein Reaktionszeitmaß zur Erfassung von Bewertungen eingesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass kontextabhängige Variationen in affektiven Reaktionen gegenüber einer Fremdgruppe einen bedeutsamen Einfluss auf die Akzeptanz fremder kultureller Lebensweisen haben.