Michael Waschk Livres



Die Lebensdaten des Nürnberger Patriziers und Humanisten Willibald Pirckheimer (1470–1530) sind deckungsgleich mit dem Zeitraum der sogenannten Hochrenaissance. In diesen 60 Jahren Lebenszeit kristallisiert sich eine neue Zeit heraus, der Beginn der Moderne. Der Rechtsgelehrte im Dienst der freien Reichsstadt erlebt die Entdeckung Amerikas, das Ausbreiten der Reformation, die zum weltweiten Medienereignis wird, aber auch das Entstehen der Nationalstaaten. Pirckheimer schreibt hierüber und fördert die Künste, insbesondere in Person seines Freundes Albrecht Dürer. Er setzt sich noch im Vorfeld der Reformation mit den Gedanken der Meinungsfreiheit und religiösen Toleranz auseinander und nennt in einer Streitschrift gegen das Verbot jüdischer Bücher Martin Luther als achtbaren Theologen, als dieser noch weithin unbekannt war. Im Werk Pirckheimers zeigt sich die gesamte Aufbruchstimmung aus Renaissance, Humanismus und Reformation, fokussiert auf die Ereignisse in Nürnberg, damals in ihrer Weltsekunde Zentrum der Kunst und der Wissenschaften.
Das Steuerstrafrecht ist ein aktuelles Politikum; ausgehend von den „Schweiz-Anlegern“ und den fortlaufenden Aufdeckungen von Steuerstraftaten durch den Ankauf von Steuer-CDs hat sich das Steuerstrafrecht rasant weiter entwickelt. Die Entdeckungsgefahren steigen ständig an, so etwa durch verstärkten EDV-Einsatz (WinIdea und andere Fahndungsmaßnahmen); anlässlich der Außenprüfungen werden verstärkt Steuerstraftaten ermittelt, auch begleitet durch sogenannte Flankenschutzfahnder. Steuerstraftäter sehen sich zunehmend härteren Sanktionen ausgesetzt, die durch die Rechtsprechung in erheblichem Umfang vorgegeben werden: Der Rückkehr in die Steuerehrlichkeit durch strafbefreiende Selbstanzeige wird zunehmend erschwert durch Vorgaben, die gerade im Unternehmensbereich kaum noch praktikabel einzuhalten sind.