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Thomas Walach

    Geschichte des virtuellen Denkens
    Das Unbewusste und die Geschichtsarbeit
    Unser Land : wie wir Heimat herstellen
    • Man werde „sich wundern, was alles gehen wird“, fasste der damalige Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer im Herbst 2016 sein Amtsverständnis zusammen. Obwohl er dann doch nicht zum Bundespräsidenten gewählt wurde, sollte er recht behalten. Nach der Nationalratswahl 2017 verfügt Österreich über eine deutliche Parlamentsmehrheit, die von rechts der Mitte bis ins rechtsextreme Lager reicht. Die Politik der Koalitionsparteien nutzt rassistische und chauvinistische Ressentiments. Das Regierungsprogramm zielt gegen sozialstaatliche und sozialpartnerschaftliche Institutionen. Es bestärkt die anti-europäischen Reflexe und heizt die nationalistischen Divergenzen in Südtirol und auf dem Balkan an. Von Anfang an wurde gegen kritische Redaktionen und gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gehetzt. All das geschieht unter dem Vorwand, „unser Land“ gegen seine vorgeblichen äußeren wie inneren Feinde in Schutz zu nehmen. Dieses Land ist aber nicht nur das der Illiberalen, Nationalkonservativen und Rechtspopulisten. Es ist auch „unser Land“, die Heimat von Menschen, die das Abdriften des öffentlichen Diskurses in die Wort- und Themenwahl der extremen Rechten nicht länger hinzunehmen bereit sind. Wir müssen auf dieses Land Anspruch erheben. Heimat, das ist kein Begriff nationalistischer Propaganda, weil die Sache Heimat an sich kein Exklusivrecht der populistischen Rechten ist. Heimat, das kann auch sein: ein freies Land im Rahmen eines friedlich vereinten Europa, das den Rechtsgütern der Gleichheit, des Pluralismus und der Solidarität und den Werten der Aufklärung verpflichtet ist, und dessen Bewohnerinnen und Bewohner unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Religion die Teilhabe am Gemeinwesen und am kreativen und kulturellen Reichtum des Landes ermöglicht werden soll. Die Menschen in diesem Land haben ein Recht darauf, dass diese vor Generationen errichteten Grundsätze weiter unser Gemeinwesen tragen, und es ist ohne Zweifel „res publica“, also eine Sache der Allgemeinheit, über dieses Fundament zu wachen. Wir sehen es als unsere Aufgabe, stellvertretend Position zu beziehen für eine Heimat, die mehr ist, als die propagandistischen Versatzstücke nationalistischer Rhetorik: Unser Land, das andere, das offene und freie Österreich.

      Unser Land : wie wir Heimat herstellen
    • Das Unbewusste und die Geschichtsarbeit

      Theorie und Methode einer öffentlichen Geschichte

      • 195pages
      • 7 heures de lecture

      Die Geschichtswissenschaft befindet sich in einer Krise und könnte ihre Deutungshoheit über die Geschichte verlieren, was auch Auswirkungen auf die Zukunft der liberalen Demokratie hat. Thomas Walach untersucht das Unbewusste in der Geschichte und dessen Verbindung zu politischer Identität und öffentlichen Geschichtsbildern. Um im politischen Diskurs über die Vergangenheit wieder Gehör zu finden, muss die Geschichtswissenschaft sich mit dem historischen Unbewussten auseinandersetzen. Die Themen umfassen Psychoanalyse und Geschichtswissenschaft, das historische Unbewusste, das kollektive Gedächtnis als politischen Vergangenheitskonsens, Revision und Geschichtsbewusstsein, sowie die Geschichtsarbeit als Methode der öffentlichen Geschichte. Walach plädiert für eine Geschichtswissenschaft, die im Dienst der Gegenwart steht und fordert eine Reflexion über die Rolle der Geschichte in der Gesellschaft. Die Zielgruppen sind Dozierende, Studierende und Praktiker aus den Bereichen Geschichtswissenschaft, Politikwissenschaft, Soziologie, Kulturwissenschaften, Psychologie, Bevölkerungswissenschaft, Journalismus und Kommunikationswissenschaft. Thomas Walach ist Universitätsassistent für die Geschichte der Neuzeit an der Universität Wien, wo er zu Digitalisierung, Quellentheorie und dem Verhältnis von Geschichte und Öffentlichkeit lehrt und forscht.

      Das Unbewusste und die Geschichtsarbeit
    • Geschichte des virtuellen Denkens

      • 208pages
      • 8 heures de lecture

      Thomas Walach zeigt, dass die Digitalisierung keineswegs nur ein Phänomen der Gegenwart ist, sondern eine grundlegende kulturelle Erfahrung der Menschen seit dem Mittelalter. Virtualisierung und Digitalisierung stellten Wandlungsprozesse im Feld symbolischer Ordnungen dar, lange bevor sie Ausdruck in elektronischen Rechenmaschinen fanden. Daraus ergeben sich einschneidende Konsequenzen für die Geschichtswissenschaft: Epochengrenzen und Charakteristik der Moderne können neu gedacht werden und Computer treten als historische Akteure neben den Menschen. Mit dem erneuerten Denken geht ein neues Menschenbild einher, eine digitale Renaissance des Subjekts. „Eine beeindruckende, innovative und mutige Arbeit“ (Martina Heßler)

      Geschichte des virtuellen Denkens