Das Buch behandelt die Autobiographie Baburname von Zahruddin Muhammad Mirza Babur, dem Begründer des Mogulreiches. Babur beschreibt in diesem Buch Städte, Landschaften, Tier- und Pflanzenwelten und seine wichtigsten Verwandten, ihre Familien und andere bedeutende Personen. Das Buch enthält auch viele persönliche Gedanken Baburs, seine Interessen, Vorlieben und seine Abneigungen. Trotz der Vielfalt ist die Betrachtung wegen der Reisebedingungen im frühen 16. Jahrhundert auf einen ganz bestimmten geographischen Raum beschränkt. Dieser umfasst West- und Ostturkestan, die Gebiete der heutigen Staaten Iran, Afghanistan, Pakistan und Indien. Im Allgemeinen versucht Babur objektiv zu bleiben und berichtet auch über eigene Irrtümer, Niederlagen, Fehler und Schwächen. Davon weicht er nur ab, wenn es um seinen ganz persönlichen Feind Mu dhammad vSayb = an = i geht. Hier verliert er manchmal die Selbstbeherrschung und fällt ungerechte Urteile. Ein Punkt, den er verschweigt, ist sein Bündnis mit Schah Ismail und sein damit verbundener zeitweiliger Übertritt zum zwölferschiitischen Islam. Diese Tatsache verschweigt Babur vollständig. Das hängt damit zusammen, dass er sich selbst als „rechtgläubigen“ dhanaf = itisch-sunnitischen Muslim sieht, für den abweichende Formen des Islams wie der zwölferschiitische Islam schlimme Formen von Ketzerei waren. Im Vergleich zu seinen Glaubensbrüdern seiner Zeit zeichnet sich Babur durch höhere Bildung und Neugier aus. Umso spannender sind daher seine Erläuterungen und sein Gedankengang zum Islam im Baburname.
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Kaum ein anderes Werk behandelt die Ethnien und Stämme in Zentralasien so detailliert wie dieses Werk es tut. Diese Ethnien werden hauptsächlich im Baburname erwähnt. Baburname ist eine in Tschagatai-Türkisch verfasste Memoiren, die von Ẓahīruddīn Muḥammad Babur publiziert wurde. Babur, der Gründervater der sogenannten Großmoghul-Dynastie, nahm 1522 Qandahār ein. 1526 griff er Indien an und besiegte bei der Schlacht von Panipat (nahe Delhi) mit 12.000 Soldaten den indischen Sultan von Delhi mit ca.100.000 Soldaten und 2000 Elefanten. Mit diesem Sieg begründete Babur das Imperium der Mogulen, das bis 1858 Bestand hatte. Die Hauptarbeit bestand darin, die in Baburname aufgeführten Stämme aufzufinden und unter Einbeziehung aller neueren und älteren Quellen diesbezüglich Informationen zusammenzutragen. Über einige Stämme ließen sich keine umfassenden Informationen finden. Andererseits gab es bezüglich bestimmter Stämme sehr viele Quellen und Informationen, die jedoch in abgekürzter Form wiedergegeben wurden.