Florian Greiner Livres






Der gewaltsame Tod Albrechts von Wallenstein im Jahr 1634 stellt ein zentrales Ereignis des Dreißigjährigen Krieges dar, das sowohl zeitgenössisch als auch in der späteren Historiographie große Aufmerksamkeit erregte. Die Studienarbeit untersucht die unterschiedlichen Interpretationen der Schuldfrage Wallensteins und die rechtshistorische Legitimität des kaiserlichen Vorgehens. Dabei werden entscheidende Faktoren wie die Göllersdorfer Abmachungen und das 1. Pilsener Revers beleuchtet. Zudem wird die Klassifizierung des Falls Wallenstein als politischer (Straf-)Prozess kritisch hinterfragt.
Der Internationale Karlspreis zu Aachen
Karl der Große in der neuzeitlichen Rezeption
Der Internationale Karlspreis der Stadt Aachen, ins Leben gerufen von Aachener Bürgern im Jahr 1949, stellt eine der bedeutendsten europäischen Auszeichnungen dar. Er wurde 1950 erstmals verliehen und gilt als der erste politische Preis im Nachkriegsdeutschland. Mit insgesamt 46 Verleihungen würdigt der Preis Verdienste um die abendländische Einigung in politischer, wirtschaftlicher und geistiger Hinsicht. Neben einem Preisgeld von 5000 Euro erhalten die Preisträger eine Urkunde und eine Medaille.
Der Peace Corps unter Kennedy
Ein modernisierungstheoretisch intendierter Versuch zur Entwicklung der Dritten Welt?
Die Arbeit untersucht die Gründung des Peace Corps unter Präsident John F. Kennedy als Reaktion auf die Herausforderungen der Dekolonialisierung und des Kalten Krieges. Sie analysiert, inwiefern die Modernisierungstheorie, die in den amerikanischen Sozialwissenschaften vorherrschte, die amerikanische Außenpolitik der frühen 1960er Jahre beeinflusste. Durch die kritische Überprüfung des Peace Corps wird hinterfragt, ob und wie diese Theorie tatsächlich in die politischen Entscheidungen und Strategien der USA integriert wurde, insbesondere im Kontext der Unterstützung neu unabhängiger Staaten.
Die Einschränkung und Verletzung von Bürgerrechten in den USA in Kriegszeiten
Zur Aufhebung der Habeas-Corpus-Akte während des Bürgerkriegs und Internierung der japanisch-stämmigen Amerikaner während des Zweiten Weltkriegs
Im Mittelpunkt der Studienarbeit steht die Analyse der Einschränkung von Bürgerrechten in den USA während Kriegszeiten, insbesondere unter den Präsidenten Lincoln und Roosevelt. Anhand der Aufhebung der Habeas-Corpus-Akte im Bürgerkrieg und der Internierung der "Japanese Americans" im Zweiten Weltkrieg wird untersucht, welche Ursachen und Bedeutungen diesen Maßnahmen zugrunde liegen. Die Arbeit hinterfragt die historiographische Bewertung dieser Präsidenten, die trotz ihrer verfassungswidrigen Eingriffe in die Freiheitsrechte der Bürger als äußerst populär gelten.
Zwischen Produktion und Reproduktion
Frauenarbeit und Arbeitsschutz von der Industriellen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg
Die Arbeit untersucht die progressiven Schutzmaßnahmen für Frauen im deutschen Kaiserreich ab 1878 im Vergleich zu männlichen Arbeitern. Zunächst wird die Situation der arbeitenden Frauen zu Beginn der Industrialisierung und die öffentliche Debatte über Frauenerwerbsarbeit dargestellt. Diese Debatte wurde durch den Anstieg weiblicher Erwerbstätigkeit in industriellen Bereichen angestoßen. Ein zentraler Aspekt sind die Schutzgesetze, die Arbeitszeiten, Tätigkeitsverbote und Mutterschutzregelungen umfassen. Die Arbeit analysiert auch die Wirksamkeit dieser Gesetze und die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die Entwicklung der Frauenarbeit.
Die Studienarbeit analysiert die Bedeutung von Präsidentendoktrinen für die amerikanische Außenpolitik, beginnend mit der Monroe-Doktrin. Es werden auch die Truman- und Reagan-Doktrin untersucht. Der Fokus liegt auf Inhalt, Zweck und Wirkung der Doktrinen sowie deren Rolle im Policy Making der USA.
Die "Federalist Papers" sind ein Klassiker der politischen Theorie und bieten mehr als nur eine Verteidigung der US-Verfassung. Sie enthalten die ersten theoretischen Begründungen für ein republikanisches Gemeinwesen und reflektieren die politischen Ideale der Gründerväter. Diese Arbeit untersucht das Öffentlichkeitsmodell der Autoren anhand zentraler Themenfelder.
Wege nach Europa
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Europavorstellungen in der Epoche der Weltkriege - eine alternative Vorgeschichte der europäischen Integration nach 1945. Spezifische Europabilder zwischen 1914 und 1945 waren keinesfalls auf politische Räume beschränkt. Sie waren in vielfältigen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenhängen auszumachen und traten oftmals in eher alltäglichen Kontexten auf. Florian Greiner untersucht deutsche, britische und amerikanische Printmedien der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf diesen Sachverhalt hin, um im Vergleich zur bisherigen vorwiegend ideengeschichtlichen Forschung deutlich stringenter öffentlichen Wahrnehmungen und Konstruktionen von Europa nachzuspüren. Unter Berücksichtigung der thematischen Bandbreite der Presseberichterstattung kann Greiner zeigen, dass sich »Europa« sukzessive zu einem Erfahrungsbegriff entwickelte, der den Zeitgenossen bereits deutlich präsenter war als gemeinhin angenommen.
Die Entdeckung des Sterbens
Das menschliche Lebensende in beiden deutschen Staaten nach 1945
Tod und Sterben entwickelten sich in der Zeitgeschichte zu zentralen gesellschaftlichen Konfliktthemen. Wo war der beste Ort zum Sterben? Wie lange sollte das Leben mit Hilfe der modernen Medizin verlängert werden? Was brauchte der Mensch für einen „guten Tod„? Und durfte über ein vermeintliches Tabuthema überhaupt gesprochen werden? Die Pionierstudie von Florian Greiner untersucht erstmals die Auseinandersetzungen um das Lebensende in beiden deutschen Staaten und der wiedervereinten Bundesrepublik. Greiner zeigt, wie sehr das Sterben nach 1945 zum Gegenstand religiöser, politischer und ökonomischer Deutungskämpfe wurde. Kirchen, Pharmaindustrie, Gesundheitspolitik, Medizin, Sozialwissenschaften, Massenmedien und neue zivilgesellschaftliche Organisationen wie die Hospiz- und Sterbehilfebewegung stritten über das Lebensende. Mittels vieler zuvor unerschlossener Quellen aus staatlichen, kirchlichen und privaten Archiven zeigt Greiner, wie die „Entdeckung des Sterbens“ das Selbstverständnis moderner Gesellschaften prägte – und wie sehr die Erfahrungen unserer Gegenwart dadurch beeinflusst werden.