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Thomas Heitz

    Organisationsrecht der Planfeststellung
    Kritische politische Bildung. Herausforderungen in der Auseinandersetzung mit Pegida und Neo-Rassismus
    • Textprobe: Kapitel 3.4.1 Aktueller Stand: An der Demonstration am 26.09.2016 haben in Dresden 2.500-2.900 Demonstrierende teilgenommen und 50-55 GegendemonstrantInnen waren in der Blockade (vgl. Forschungsgruppe durchgezählt 2016). Auch wenn es eine schwindende Zahl ist, betont Rucht, wie wichtig es ist, ihnen politische analytische Aufmerksamkeit zu schenken, auch wenn es nur um eine kurze Zeit geht (vgl. Rucht 2015, 1). Am 19.Juli 2016 berichtete die ZEIT ONLINE, dass die Pegida-Facebookseite aufgrund von Nichteinhaltung der Nutzungsbedingungen und den Gemeinschaftsstandards, für kurze Zeit gesperrt wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte Pegida 200.000 Follower (Zeit ONLINE, dph, mfh 2016). Am 22.Juli 2016 meldet die Epoch Times online, dass die Facebookseite nun endgültig gesperrt wurde (vgl. Epoch Times Europe GmbH 2016). Die aktuelle offizielle Facebookseite von Pegida hatte am 28.09.2016 über 32.700 (vgl. PEGIDA-Facebook 2016) und Pegida-Dresden über 5.800 Likes (vgl. PEGIDA DRESDEN- Facebook 2016). 3.4.2 Konflikte unter den Organisationen: Im Januar 2015 entstanden ideologische Konflikte zwischen dem OrganisatorInnen in Dresden, aber auch zwischen den verschiedenen Ablegern wie Legida (Leipzig), Dügida (Düsseldorf) und Duigida (Duisburg). Ziel von Lutz Bachmann war es, hier eine gemeinsame Linie hinein zu bringen (vgl. Rucht 2015, 5f). Die bereits aufkommenden Konflikte der OrganisatorInnen in Dresden wurden dann Ende Januar bekannt gegeben. Ein zentraler Punkt des Konflikts war auch die Rolle von Lutz Bachmann. Seine kriminelle Karriere war bereits vier Wochen bekannt. Als aber Bilder von ihm mit Hitler-Bart und verächtliche Facebook-Einträge öffentlich wurden, die auch Ermittlungen wegen Volkverhetzung gegen ihn nach sich zogen, verlor er zwar bereits am 21.Januar sein Amt, aber die Konflikte blieben bestehen. Bachmann hielt weiterhin an seinem Führungsanspruch fest. Da mehrere Vorsitzende zurücktraten, verkleinerte sich der Vorstand immer weiter. Der bisherige 2.Vorsitzende des Vereins, Thomas Tallacker, distanzierte sich gegenüber der Bild-Zeitung von den Rechten Äußerungen (Demuth 2016, 2) und dem Nazi-Zeug (ebd.). Die darauffolgende Montagsdemonstration wurde am 2. Januar 2015, so wurde es bekannt gegeben, wegen Uneinigkeit abgesagt und die zurückgetretenen Vorstände gründeten den Verein Direkte Demokratie für Europa. Diese Gruppe sieht sich als bürgernah,konservativ und ordnet sich rechts neben der CDU ein. Ziele sind mehr Bürgerbeteiligung und direkte Demokratie. Bei der ersten Kundgebung am 8.Februar 2016 wurde Islamisierung nicht mehr erwähnt, aber betont, dass es sich hierbei um keine Gegenveranstaltung zu Pegida handle, sondern nur unterschiedliche Mittel gewählt wurden. Lutz Bachmann trat in die erste Reihe zurück. Einige der Demonstrierenden scheinen die GründerInnen, Bachmann oder Festerling, eigentlich abzulehnen, sehen aber für sich in der Pegida-Bewegung den einzigen Weg, sich gegen aktuelle Politik auszusprechen. Von rechts eingestellten Menschen bzw. politisch heimatlosen Rechtskonservativen wird Pegida als Bewegung gegen den sogenannten linken Mainstream genutzt (vgl. ebd.). 3.4.3 Zusammenhänge zwischen Pegida und der AfD: Die Partei AfD (Alternative für Deutschland) präsentiert sich als die Partei, welche die Ängste der Demonstrierenden hört und nimmt sich deren Themen an (vgl. Becher et al. 2015, 13f). Sie hat bereits früh versucht, Kontakt zu Pegida aufzunehmen und es wurde sich positiv über das Wahrnehmen des Demonstrationsrechtes zur Formulierung der eigenen Anliegen geäußert. Doch wie die tatsächliche Zusammenarbeit mit Pegida aussehen soll, darüber waren sich die verschiedenen Flügel der Partei sehr uneinig. Die Spanne besteht von Meinungen der VertreterInnen des wirtschaftsliberalen Flügels, die sich aufgrund des ausländerfeindlichen und rassistischen Standpunkts schnell von Pegida distanzierten, und der Seite, die sich als natürliche Verbündet

      Kritische politische Bildung. Herausforderungen in der Auseinandersetzung mit Pegida und Neo-Rassismus
    • Die Zulassung und Realisierung planfeststellungspflichtiger Vorhaben bemißt sich nach den Anforderungen des fachplanerischen Abwägungsgebots. Dieses beinhaltet, daß allen berührten Belangen (formell) gleiche Durchsetzungschancen eingeräumt werden. Die vorliegende Studie will die Bedeutung der organisationsrechtlichen Strukturen der fachgesetzlichen Planfeststellungsverfahren für die Einräumung von formeller Chancengleichheit und somit für die Erfüllbarkeit der Anforderungen des Abwägungsgebots deutlich machen. Nach Darstellung der organisationsrechtlichen Strukturen der fachgesetzlichen Planfeststellungsverfahren und Behandlung von fachspezifischen Besonderheiten wird herausgearbeitet, daß bei Einleitung des Planfeststellungsverfahrens bereits wesentliche Vorentscheidungen für die Vor- und Zurückstellung der berührten Belange gefallen sind. Demnach muß Chancengleicheit im Planfeststellungsverfahren erst hergestellt werden. Die Studie kommt zum Ergebnis, daß dies jedenfalls dann nicht der Fall ist, wenn der Träger des Vorhabens und die Planfeststellungsbehörde derselben - auf den vorhabenstragenden Belang ausgerichteten - Sonderverwaltung angehören. Die organisationsrechtliche Trennung von Anhörungs- und Planfeststellungsbehörde stellt kein sachgerechtes Mittel zur Vermeidung vollendeter Tatsachen dar.

      Organisationsrecht der Planfeststellung