Der Räuber Thymian ist ein sensibler Gemütsmensch, der anstelle von Gewalt lieber mit Humor und Fürsorge agiert. Mit seinem treuen Freund, einem kurzsichtigen Regenwurm, und einem Elefanten erlebt er skurrile Abenteuer. Thymian schätzt den Umgang mit Menschen und bildet ein kesses Lehrmädchen aus, das beim Raubzug für Chaos sorgt.
Marec Be la Steffens Livres




Die Briefmarke von Dublin, ursprünglich aus der Mark Brandenburg, versucht ihr Glück in Dublin und unterstützt durstige Dichter. Der Grabstein von Prag sucht verzweifelt nach dem Golem, während ein Kater, ein Lastkran und unruhige Erbsen auf der Suche nach Hilfe sind.
Thymian in Texas
Ein zünftiger Räuber entdeckt die Neue Welt. Ein Sittengemälde, geschildert vom Kater, der Märchen erzählt, in seinem sechsten Buch
Der Räuber Thymian achtet alle Gebräuche der ehrsamen Räuberzunft. Doch plötzlich findet er sich auf unvertrautem Terrain wieder. Die Räuberzunft seiner deutschen Heimatstadt schickt Thymian nach Houston in Texas: er soll dort die modernsten Methoden der Räuberei erlernen. Von der dortigen Geschwisterschaft der Räuberinnen und Räuber (früher nannte sie sich Bruderschaft, aber das geht heutzutage natürlich nicht mehr) kann Thymian eine Menge lernen. Daß man die Passagiere im Überlandbus zuallererst die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Geschwisterschaft unterschreiben läßt, bevor man sie ausraubt – sonst gibt es die dicksten juristischen Scherereien. Daß man sich nach der deutschen Bürokratie zurücksehnt, wenn man es mit einem amerikanischen Call Center zu tun bekommt. Wie man Entführungsopfer bei Laune hält, um Schadenersatzklagen der Familie zu entgehen. Wieso das Geschworenensystem überlegen ist. Daß Religionsfreiheit nicht etwa bedeutet, daß man an seinem freien Tag ausschlafen könnte. Und noch weitaus mehr. Räuberkollegen aus aller Herren Länder helfen Thymian bei der Eingewöhnung, ebenso wie Amanda, das kesse Gürteltier-Weibchen, und Ildefons, der schwerhörige Leguan. So entsteht ein Sittengemälde über das Leben in Houston und Texas.
Diese Arbeit wurde mit dem Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde 1993 ausgezeichnet. Im Zentrum der Theorie der Gerechtigkeit des in Harvard lehrenden Philosophen John Rawls steht das Unterschiedsprinzip: Ungleichheit ist genau dann gerecht, wenn sie auch dem am schlechtesten gestellten Teil der Gesellschaft nützt. Dieses Ziel soll durch eine Kombination aus Anreizmechanismen und Umverteilung erreicht werden. Die Diskussion um dieses Prinzip beschränkt sich zumeist auf die philosophisch-theoretische Seite. In dieser Arbeit wird dagegen erstmals auf die Realität einer existierenden Gesellschaft eingegangen. Unter welchen Bedingungen würde das Unterschiedsprinzip in der Praxis akzeptiert? Kann man es als Leitlinie der Wirtschaftspolitik verwenden? Diese Fragen werden am Beispiel Ungarns untersucht, das schon 1968 mutige Wirtschaftsreformen durchgeführt hat. Die ausführliche Analyse der ungarischen Einkommensverteilung von 1962 bis heute weist auf Probleme hin, die die praktische Anwendbarkeit des Unterschiedsprinzips generell in Frage stellen.