Gegen Verrücktheit ist niemand gefeit. Zwei Frauen - die Psychotherapeutin Marlene T. und ihre Patientin Tina Martens – verstricken sich in einer Beziehung, in der es um Macht und weibliche Rivalität geht. Die Psychotherapeutin ist der Vitalität ihrer Patientin nicht gewachsen und wird völlig aus der Bahn geworfen. Spannend und mit großer Sensibilität wird die Spur diskreter Verrückungen in Innen- und- Außenraum, die zu Marlenes psychischer Auflösung führen, gezeichnet. Wie verkraftet die Patientin den Absturz ihrer Therapeutin? Diese Geschichte, die schlaglichtartig die komplizierten Strukturen einer psychotherapeutischen Beziehung beleuchtet, geht einem lange nicht aus dem Kopf.
Durch langjährige Beobachtungen analytisch orientierter ambulanter Psychotherapien mit Psychosepatienten wurde ein Modell mit fünf Phasen entwickelt. Dieses Modell hilft, Behandlungsprobleme zu identifizieren, die durch die Verwirrung entstehen, die bei der Entfaltung der psychotischen Dynamik im therapeutischen Raum auftritt. Bei der Behandlung psychotischer Patienten sind Modifikationen der analytischen Technik und Haltung notwendig, die nicht immer mit der analytischen Theorie vereinbar sind. Die Interventionstechnik muss sich an Patienten anpassen, die Schwierigkeiten mit Symbolen haben. Zudem ist die enge Verflechtung des Lebens der Patienten mit ihren Bezugspersonen zu beachten, was bedeutet, dass andere Menschen (Behandler oder Angehörige) real in die Behandlung einbezogen werden. Auch biologische Faktoren, wie der Einsatz von Psychopharmaka, spielen eine wichtige Rolle. Um sicherzustellen, dass diese Modifikationen die analytisch orientierte Therapie nicht sprengen und die therapeutische Situation nicht destabilisieren, werden sie im Rahmen des Phasenmodells auf ihre psychodynamische Bedeutung und therapeutische Notwendigkeit hin untersucht, wodurch sie in der psychoanalytischen Theorie verankert werden. Eine ausführliche Fallgeschichte einer psychotischen Patientin veranschaulicht die praktischen Aspekte dieser Ansätze.
