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Helke Stadtland

    Herrschaft nach Plan und Macht der Gewohnheit
    "Friede auf Erden"
    • "Friede auf Erden"

      • 306pages
      • 11 heures de lecture

      Religion in der Politik wird derzeit vornehmlich mit Gewalt, Terror und Krieg assoziiert. Darüber wird übersehen, wie sehr religiöse Sprache und Konzepte auch Friedensdenken und –handeln beeinflussen und beeinflusst haben. Kaum eine europäische Friedensbewegung des 20. Jahrhunderts ist ohne einen Rekurs auf eine religiöse – in der Regel christliche – Semantik oder eine Sakralisierung säkularer Konzepte ausgekommen. Christen begründeten ihr politisches Engagement für einen „Frieden auf Erden“ religiös und prägten über ihre Kreise hinaus das über Frieden Sag- und Denkbare. Aber auch Friedensinitiativen, die sich selbst als säkular verstanden, kamen selten völlig ohne religiöse Begriffe und Symbole aus – sei es, um sprachlich Anschlussfähigkeit herzustellen, sei es, um ihr Anliegen mit einem Letztsinn aufzuladen. Über den genauen Verlauf sowie die Ursachen und Konsequenzen religiöser Diffundierungs- und Sakralisierungsprozesse in Bezug auf Friedensdenken ist bisher jedoch wenig bekannt. Der vorliegende Band bietet erste Einsichten in religiöse Konzeptbildungen und Semantiken des Friedens im „Jahrhundert der Gewalt“. Dies geschieht anhand von Fallstudien zu säkularen und religiösen Friedensinitiativen, päpstlichen Verlautbarungen und ökumenischen Bündnissen, Katholikentagen und protestantischer Theologie sowie kirchlicher und sozialdemokratischer Politik. Der Schwerpunkt liegt auf Deutschland, namentlich dem deutschen Kaiserreich, der Weimarer Republik, der Zeit des Nationalsozialismus, der Bundesrepublik und der DDR, und wird ergänzt durch Arbeiten zu Großbritannien, Spanien und den Niederlanden.

      "Friede auf Erden"
    • Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB), der als größte Massenorganisation der DDR nahezu alle Beschäftigten erfaßte, war von der SED-Spitze als Transmissionsorgan konzipiert worden, um deren „Herrschaft nach Plan“ vor Ort durchzusetzen. Damit verzahnten sich in den Gewerkschaften die Herrschaftstechniken der SED-Führung mit den sozialen Praktiken auf der Betriebsebene. Diese erste sozialgeschichtliche Untersuchung des FDGB beleuchtet besonders die Rolle sozialer Faktoren bei der Durchsetzung und Begrenzung des Herrschaftsanspruches der SED. Ebenfalls erstmals wird explizit berücksichtigt, dass sich die Bedingungen für eine Gewerkschaftsarbeit auch in einer Einheitsgewerkschaft wie dem FDGB je nach Wirtschaftszweig deutlich voneinander unterschieden. Exemplarisch werden die IG Bergbau, welche als Mustergewerkschaft im Transformationsprozeß des FDGB fungierte, und die IG Chemie untersucht.

      Herrschaft nach Plan und Macht der Gewohnheit