Angesichts der Herausforderungen des demografischen Wandels ist Gesundheit zu einem wichtigen Thema für Polizeiorganisationen geworden. Die Entwicklung gesundheitsförderlicher Strukturen und deren Integration in den behördlichen Alltag sollen die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten stärken. Dies führt zu den viel diskutierten Versuchen, ein Gesundheitsmanagement in die polizeiliche Behördenorganisation zu implementieren. Die Studie analysiert diesen Implementationsprozess aus einer organisationssoziologischen Perspektive und untersucht, wie eine Polizeibehörde auf neue Anforderungen reagiert. Die Einführung eines Gesundheitsmanagements in der deutschen Bundespolizei dient als Beispiel. Ziel ist es, die innerbehördliche Funktionsweise unter Reformdruck besser zu verstehen. Die zentrale Frage lautet: „Wie tickt die Bundespolizei, wenn Gesundheitsmanagement als neues Thema an sie herangetragen wird?“ Diese Frage wird empirisch mit einem qualitativ-interpretativen Forschungsansatz beantwortet, der Einblicke in das Innenleben einer der größten deutschen Polizeiorganisationen gibt. Kontextfaktoren wie die Spezifik von Polizeiorganisationen und organisationstheoretische Modelle beeinflussen die Studie. Durch teilnehmende Beobachtung und problemzentrierte Interviews wird untersucht, welche Faktoren die Funktionsweise der Bundespolizei bei der Implementierung von Gesundheitsmanagement leiten. Die Auswertung erfolgt nach den Prinzipien
