Die Predigt bildet das zentrale Element des evangelischen Gottesdienstes, in dem biblische Texte erläutert und für das tägliche Leben interpretiert werden. Wolf Bruske, ein erfahrener Pastor, präsentiert in dieser Sammlung eine Auswahl seiner Predigten, die oft seltene Bibelstellen behandeln, die nicht in der evangelischen Perikopenordnung zu finden sind. Ergänzt wird das Werk durch einen Essay, der sich mit den Themen Glaube, Religion und Menschenwürde auseinandersetzt, und somit einen tiefen Einblick in die Bedeutung der Predigt für die Gemeinde bietet.
Wolf Bruske Livres





Wolf Bruske, Jahrgang 1954, erlebte 1978 eine intensive Hinkehr vom Atheismus zum christlichen Glauben. Als Folge studierte er nach einer Bankausbildung und einem Studium der Landespflege an der Theologischen Hochschule in Reutlingen Theologie. Seit 1984 war er 25 Jahre lang Pastor zunächst einer evangelisch-methodistischen Gemeinde, dann verschiedener baptistischer Gemeinden. Er heiratete und ist Vater. 2009 erlebte er einen tiefen Burnout, den er heute „die Notbremse Gottes“ nennt und der sein Leben aus den vorgezeichneten Bahnen warf. Als Folge hatte er nach 40 Jahren Flucht vor sich selbst sein Coming-out als homosexuell. Er lebt heute am Bodensee und arbeitet seelsorgerlich unter Homosexuellen.
Falscher Bahnsteig
Die Geschichte eines sogenannten Verbrechers
INHALT: Seit 1872 gab es im Strafgesetzbuch des Deutschen Reiches den § 175, durch den homosexuelle Handlungen unter Männern strafbar waren. In der Nazizeit wurde dieser Paragraph verschärft und kam in dieser verschärften Form in das Strafgesetzbuch der Bundesrepublik Deutschland. Aufgrund § 175 wurden seit Gründung der Bundesrepublik im Jahr 1949 bis 1969, als § 175 reformiert wurde, gegen etwa 100.000 homosexuelle Männer ermittelt und etwa 50.000 verurteilt, viele von ihnen zu Gefängnisstrafen. Auch nach der Reform von § 175 galten diese Männer weiterhin über fast ein halbes Jahrhundert als vorbestraft. Was dieser schlimme Paragraph staatlich sanktionierter Menschenrechtsverletzungen an Leid verursacht hat, ist kaum zu ermessen. Leben wurden zerstört, Existenzen vernichtet. An dieser Last trugen und tragen die betroffenen Männer oft lebenslang bis heute. Dies ist der Hintergrund dieser Erzählung über den ‚Verbrecher‘ Friedrich Herrenberger aus streng katholischer Familie, der am Ende seines Lebens im Sommer 2016 seinem Großneffen Ragnar offenbart, dass er vorbestraft ist – wegen § 175. Was hat das mit seinem Leben gemacht? Was hat es mit dem Menschen Friedrich Herrenberger gemacht, der sich seine sexuelle Prägung ja nicht ausgesucht hatte? Und was macht es mit seinem Großneffen Ragnar, der selbst heimlich in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung lebt? In diesem Roman möchte ich ein dunkles Kapitel deutscher Rechtsgeschichte aufgreifen, das weithin unbekannt ist, unter dem aber Menschen, sehr gelitten haben und – sofern sie inzwischen hochbetagt noch leben – immer noch leiden.
Flamme des Herrn
Die Geschichte von Sven und Marco
„Die Frommen und die Gays, ein heißes Thema und unerschöpflich.“ Rebecca, einer der Personen in meinem Roman, habe ich diese Worte in den Mund gelegt. Aus eigener und existenzieller Erfahrung weiß ich um die Wahrheit dieser Worte. Manches habe ich schon in meinem Leben geschrieben, aber an einen Roman hatte ich mich noch nicht gewagt, obwohl der Gedanke daran schon seit Jahren in meinem Hinterkopf herumschwirrte. Dann bin ich am Computer eines Tages in meiner Phantasie Sven und Marco begegnet und habe sie kennengelernt. Sie haben mir sozusagen ihre Geschichte erzählt. Und ich war jeden Tag immer selbst gespannt darauf, wie diese wohl weitergehen würde. Natürlich stehen persönliche Erlebnisse im Hintergrund dieser Erzählung. Als homosexueller Christ habe ich manche Erfahrungen und Erlebnisse, die ich die beiden Hauptfiguren in meinem Roman habe machen lassen, nicht einfach nur aus der Luft gegriffen. Das gilt für die schönen Erlebnisse der Figuren, aber auch für die schmerzhaften. Ja, manches habe ich selbst mit großer Freude oder mit traurigem Herzen erfahren.” (aus dem Vorwort des Autors)