Am Bimmelsdorfer Strand rufen Horsti und seine Freunde begeistert „Anarchy!“ und fliehen vor den Ordnungsmenschen und der tristen Nachkriegszeit. Sie lernen, sich zu wehren und suchen Freiräume. Horsti wird zum Meister des Überlistens, entwickelt dadaistische Täuschungskonzepte, verweigert den Wehrdienst und zieht in die Großstadt. Gemeinsam mit seinen „genialen Dilettanten“ streben sie nach einer kollektiven Haltung, geprägt von Gegenkultur, 'penniless jetset', Anti-Kunst und unvergesslicher Musik. Ihre Angriffe sind von der Sehnsucht nach Zugehörigkeit und lebenswerten Utopien getrieben. Horsti inszeniert Opern und taucht in die Welt der Hochkultur ein, bleibt jedoch Aktivist und Zweifler. Er erkennt, dass die Widersprüche Teil seines Lebens sind. Schorsch Kameruns Geschichten reflektieren eine rasante Biografie voller rauschhafter Experimente und unerforschter Kampfzonen, die stets auf der Suche nach Integrität sind. Sein Werk wird als Schelmen- und Künstlerroman beschrieben, der die Abenteuer einer Spaßguerilla auf gesellschaftskritischer Mission beleuchtet. In Hamburg erlebte Kamerun die befreienden Momente einer Subkultur, die er mitgestaltete, und erzählt von der Entscheidung, als Störfaktor zu leben, trotz aller Herausforderungen.
