Ingeborg Eugenia Doetsch Livres

Im Fokus dieser Studie steht das weniger beachtete Triptychon der 'Verklärung Christi' von Sandro Botticelli. Die Analyse deckt komplexe, bislang unerkannte Symbole auf, die die Darstellung Christi als Urbild Gottes nach Genesis 1, 26 interpretieren. Zudem wird das bedeutende Thema der Androgynität beleuchtet, das in der heutigen Zeit neue Relevanz erhält und möglicherweise im Umfeld von Marsilio Ficino diskutiert wurde. Die geistigen und spirituellen Hintergründe Botticellis sind entscheidend für das Verständnis dieses Spätwerks.

Wie ein Schlüssel zur Türe eines Paradieses kommt diese kleine bebilderte Rahmenerzählung auf uns zu. Mit ihm können wir dieses Paradies betreten, aus dem wir uns haben vertreiben lassen oder selbst meinten, dieses Ortes nicht mehr zu bedürfen. Doch, wie es hier erzählt wird, können wir jederzeit, wenn wir wollen, an diesen Ort zurückkehren. Auf die Frage eines Fremden: „Und wer bist du?“ gibt ein kleiner Hirtenjunge in dieser Erzählung die Antwort: „ Ich bin, und das ist mir genug!“ In diesem Seins-Zustand spannt er einen Bogen wie eine Losung über die kleine Rahmenerzählung. Wir werden eingelassen in das Reich existenzieller Kinderfragen wie Antworten und Weisungen des Ältesten eines afrikanischen Wüstenstammes. Es ist eine Rahmenerzählung, die uns in einer unruhigen Zeit und Welt die Möglichkeit des eigenen Reagierens und Handelns wieder bewusst machen kann, da, wo wir gerade stehen und leben.