„Wie ohne Zweifel kommen, da wir Brücken stürzen sahen, über die wir eben gingen?“ war das Motto zum Thema „Kontrapunkt“ für den Ulrich-Grasnick-Lyrikpreis 2024. Die in dieser Anthologie versammelten Autorinnen und Autoren fanden den Kontrapunkt – ganz wie in der Musik – mit Blick auf gegenläufige Stimmen. Raum blieb dabei für Erinnerung, für Träume, für Schmerzliches, aber auch für den Funken einer Begegnung, der in ein Bündnis münden kann. Ein Gedicht will einen Weg beschreiten, es will gehört und gelesen werden. Mit seiner Anerkennung, seiner Veröffentlichung überschreitet es die Grenzen des Privaten und erstreitet sich im Stillen einen Platz in der Öffentlichkeit der Bücherwelt. Ulrich Grasnick
Ulrich Grasnick Ordre des livres






- 2024
- 2023
Haltestelle
Gedichte
Gedichte laden zum Innehalten und Innewerden ein. Sie öffnen bekannte und ganz neue Gedankenräume, in denen sich Erinnerungen und Zukunftsvisionen begegnen. Auf unnachahmlich sinnreiche wie sinnliche Weise erschließt der Dichter Ulrich Grasnick solche Räume. Im Gedicht Neue Nachricht für Paris schildert er mit der Frage, ob „Chaos kultiviert zu empfinden“ sei, seine eigene Schreibsituation. Er findet in der Lyrik Halt, der mit Haltung im Leben untrennbar verbunden bleibt. Gestern wie heute.
- 2022
Fessel und Flügel
Ulrich-Grasnick-Lyrikpreis 2022
Lyrik ist die Signatur der Poesie, hält Momente fest und kann dokumentieren, was einmal unumkehrbare Vergangenheit ist. Was Fessel und was Flügel sind, vergegenwärtigt unsere Zeit. Autorinnen und Autoren halten in freien und gebundenen Versen, in Prosagedichten und Bildgedichten fest, was an Tagesgeschehen auf sie einstürmt und/oder was sie lange schon sagen wollten, was Fessel war und wie es um die Flügel bestellt ist. Dies alles in einer Zeit, in der die westliche Welt konfrontiert ist mit Gewaltherrschaft und Kriegsgeschehen.
- 2018
Auf der Suche nach deinem Gesicht
Gedichte zu Johannes Bobrowski
Der Weg des Berliner Lyrikers Ulrich Grasnick zu Johannes Bobrowski führt ihn von Berlin-Friedrichshagen in dessen Geburtsstadt Tilsit, dem heutigen Sowjetsk. Grasnicks Gepäck sind zwei Gedichtbände Bobrowskis und ein paar eigene Manuskriptseiten. Auf den Straßen der Stadt hält er Ausschau nach dem „grünen Gesicht“, der mit Kupferspan überzogenen Gedenktafel für den Dichter. Nach seinem alten Stadtplan findet Grasnick die Tafel am Geburtshaus in der Smolenskaja, der früheren Grabenstraße. Immer wieder überschneiden sich Bilder und Eindrücke von Ort und Landschaft. Im städtischen Museum von Sowjetsk stößt Grasnick auf die Totenmaske Bobrowskis. Dessen geschlossene Augen sind tief ins Innere gerichtet, sie nehmen den Betrachter gefangen. Der rätselhaft friedvolle Gesichtsausdruck des Toten ist Anlass für einen Rückblick auf Lebenssituationen des Dichters, verankert im Ort, am Ufer, am Strom.
- 2018
Wie bei Chagall so auch bei Grasnick fallen Naturbild, Elemente aus der Welt der Musik und die Darstellung menschlicher Beziehungen in eins, loten sich gegenseitig aus, bestätigen einander – nirgends stehen sie im Gegensatz. Visionen von Harmonie? Ulrich Grasnick hat hierfür seine eigene Metapher: Fermate der Hoffnung. York Freitag
- 1978
