Mit den Texten Richter 5, Habakuk 3, Deuteronomium 33 und Psalm 68 analysiert Pfeiffer die vier klassischen Kronzeugen für eine ursprüngliche Beheimatung Jahwes im Süden, genauer am Sinai. Er bezieht ausdrücklich die literarische Verankerung der vier Texte in ihrem jeweiligen Kontext und die literarischen Bezugnahmen untereinander ein. Dem bisherigen Forschungskonsens widersprechend zeigt sich dabei auf vielfältige Weise die Problematik der immer noch weit verbreiteten Frühansetzung dieser Texte. Ihre literarische Interdependenz sowie ihre späte Herkunft aus nachstaatlicher Zeit sprechen zugleich gegen eine traditionsgeschichtliche Ableitung des Kommens Jahwes von Edom/Seir und Teman aus uralter Theophanietradition.
Henrik Pfeiffer Ordre des livres


- 2005
- 1999
Diese Studie zeichnet ein literargeschichtlich differenziertes Bild der Kritik am Betheler Heiligtum im Hoseabuch. Dadurch wird es möglich, das Verhältnis zwischen den hoseanischen Texten und dem Fremdgötter- und Bildverbot genauer zu bestimmen. In die Analyse einbezogen werden auch die zahlreichen Hinweise auf den Exodus im Hoseabuch. Schließlich wird die Besonderheit der Reichstheologie des Nordreiches aufgewiesen, zum Teil unter Verwendung bislang noch nicht ausgewerteten religionsgeschichtlichen Vergleichsmaterials. Zu den wesentlichen Ergebnissen der Untersuchung gehört, daß eine unter dem Anspruch des Ausschließlichkeitsanspruches Jahwes geführte Polemik gegen Bethel dem Propheten abgesprochen werden muß, sondern einer späteren Fortschreibung des Hoseabuches zugehört. Damit steht auch eine Sonderstellung Hoseas gegenüber anderen Propheten des 8. Jahrhunderts vor Christus in Frage.