Der Weg zur Gnosis wird von Origenes als ein fortwährender Prozess beschrieben, der durch das Forschen in der Schrift und intensive Studien geprägt ist. Auch wenn man durch Gottes Gnade erleuchtet wird, bleibt die vollkommene Erkenntnis unerreichbar, da nicht jeder Geist alles fassen kann. Hat man etwas gefunden, eröffnet sich stets Neues, das es zu erkunden gilt. Diese unabschließbare Suche nach spirituellen Werten wird als schöner Ausdruck wissenschaftlichen Fragens dargestellt. Der Theologe betont, dass Erkenntnis kein endgültiger Besitz ist; sie bedeutet, immer unterwegs zu sein. Solange die Seele im Körper verweilt, kann sie die "nackte und offene Weisheit Gottes" nur in Bildern und Indizien erahnen. Diese sind geistig, unsichtbar und immateriell. Letztlich bleibt alles mit dem Sohn Gottes verbunden. Um den Vater zu erkennen, muss man den Sohn innerlich aufnehmen.
André Lhote Livres

