Plus d’un million de livres, à portée de main !
Bookbot

Argyrēs Sphunturēs

    Kometen, Meteore, Meteoriten
    Literatur und Widerstand
    Trauer um Deutschland
    Penthō gia tē Germania
    Schweigen ist meine Muttersprache
    Sternstunden
    • „Als Kunstwerk wäre dein Leben etwas Großartiges gewesen. Ein genialer Roman-Entwurf. Aber als Leben? Wer würde ihn je freiwillig annehmen wollen?“ Diese Frage von Argyris Sfountouris offenbart ein schweres Schicksal. Als Dreijähriger überlebte er das Massaker im griechischen Distomo am 10. Juni 1944, bei dem er über 30 Verwandte, darunter seine Eltern, verlor. Deutsche Soldaten töteten hunderte Dorfbewohner. Seither kämpft Argyris für symbolische Wiedergutmachung und die Aufarbeitung deutscher Kriegsverbrechen in Griechenland. Durch seine Versöhnungsarbeit und den Dokumentarfilm „Ein Lied für Argyris“ wurde er international bekannt. Er fragt sich: „Gibt es sie wirklich, diese verlorene Heimat, die nicht gelebte Kindheit, das sehnsüchtige Verlangen nach allem, das man aus deiner Biografie entwendet hatte?“ Seine Spurensuche umfasst auch die Auseinandersetzung mit griechischer Literatur. Er übersetzte Werke von Kazantzakis, Seferis, Kavafis und anderen, die er teils persönlich kannte. In Artikeln und seiner Buchveröffentlichung „Trauer um Deutschland“ äußert er sich zur Geschichte, Politik und Kultur Griechenlands, insbesondere zur Zeit der Militärdiktatur. Seine Bilanz: „Die wirkliche Überraschung war: die Gegenwärtigkeit des Vergangenen. Die Kraft, die Wachheit der Erinnerung. Die Heftigkeit der Bilder!“

      Schweigen ist meine Muttersprache
    • Argyris Sfountouris, einer der Überlebenden des Massakers von Distomo, setzt der „Unfähigkeit zu trauern“, wie sie Margarete und Alexander Mitscherlich einst den Wirtschaftswunderdeutschen vorwarfen, die Trauerarbeit in Form seiner Reden und Aufsätze entgegen. Er war noch nicht vier Jahre alt, als deutsche Besatzungssoldaten am 10. Juni 1944 seine Eltern und 216 andere Dorfbewohner jeden Alters und Geschlechts grauenhaft hinmetzelten. Seither wartet Argyris auf eine wenigstens symbolische Wiedergutmachung durch die Bundesregierung. Er kämpft für eine wahrheitsgetreue Geschichtsschreibung und die Aufarbeitung deutscher Kriegsverbrechen in Griechenland. „Die Trauer um Deutschland hat sich schon früh bei mir eingestellt, vor allem aber mit der abweisenden Haltung der deutschen Bundesbehörden aus Anlass der Friedenstagung von Delphi im Jahr 1994. Sie wollten die zur Versöhnung ausgestreckte Hand von uns Angehörigen der Opfer nicht ergreifen, in panischer Angst, dies könne ökonomische Konsequenzen nach sich ziehen. Nach dem Versuch der totalen Vernichtung jeder Gewissensregung der Herzen wäre ein reuevolles Deutschland ein wahrhaft ‚anderes Deutschland‘ gewesen.“ Argyris Sfountouris ist unter anderem durch den Dokumentarfilm „Ein Lied für Argyris“ von Stefan Haupt zu einer international bekannten Persönlichkeit geworden.

      Trauer um Deutschland