„Doch mit des Geschickes Mächten ist kein ewger Bund zu flechten, und das Unglück schreitet schnell.“ Friedrich Schiller Zu diesem Buch: Nach den furchtbaren Erlebnissen des Krieges gehört das Erd-beben in Chile vom 22. Mai 1960 zu den schrecklichsten Erinnerungen meines Lebens. Die Erfahrung zu machen, daß die Erde, das Symbol der Fe-stigkeit, vorübergehend keinen Halt mehr bietet, macht unsi-cher und verweist auf die Machtlosigkeit des Menschen. Unglücklicherweise trafen die Beben mit ihren Folgen in die Feierlichkeiten zum hundertjährigen Bestehen der Deutschen Schule von La Unión. Die allgemeine Betroffenheit bekräftigte den Gemeinschafts-sinn und trug trotz aller Schwierigkeiten zu einer würdevollen Feiergestaltung bei. So soll diese kleine Schrift auch an die vie-len Freunde erinnern, die in diesen Monaten unsere Begleiter waren. La Marina/Alicante, 1. Juni 2001
Günter Ostermai Livres


Das ist der Erlebnisbericht eines Achtzehnjährigen, der wie alle jungen Männer seiner Generation in einen erbarmungslosen Krieg hineingezogen wurde, den er nicht gewollt hatte. Irregeleitet und festgebunden in einem menschenverachtenden totalitären System, dem er nicht entweichen konnte, mußte er sich den Widerwärtigkeiten fügen. Oft war er bedrückenden seelischen und mehrfach lebensbedrohenden Situationen ausgesetzt. Schließlich ging es nur noch darum zu überleben. Glücklichen Umständen war es zu verdanken, daß er diese schrecklichen Jahre körperlich unversehrt überstand. Aber es waren für ihn bittere, verlorene Jahre seiner Jugendzeit. Erst im Kriegsgefangenenlager lernte er einen Sozialdemokraten kennen, der ihn über Hitlers Wahnideen aufklärte. So politisch geläutert konnte er nun einer friedvollen Zukunft entgegensehen