Sakai Hoitsu was one of the most prominent painters of late 18th- and early
19th-century Japan, known for technical bravura, arresting compositions, and
striking use of colour. The book focuses exclusively on the work of this
important artist. It examines fifty-eight of Hoitsu's works and those of his
predecessors and artistic heirs.
Der Meister der unkonventionellen Malerei Der aus einer Samuraifamilie
stammende Rosetsu erregte bereits zu Lebzeiten mit seiner ungezügelten
Persönlichkeit und seinem außergewöhnlichem Talent Aufsehen in den
Kunstkreisen der kaiserlichen Hauptstadt Kyoto sowie den umgebenden Regionen
im Westen Japans. Seine originellen, höchst eigenwilligen und visuell
faszinierenden Werke entziehen sich jeglicher Klassifizierung, da Rosetsu in
der Lage war, gleichzeitig unterschiedliche Maltechniken auf erschiedensten
Formaten auszuführen und seinen Malstil während der eher kurzen Karriere
häufig zu wechseln. Rosetsu erfuhr seit den 1980er-Jahren eine
kunsthistorische Neuwertung, nachdem er zuvor in seinem Heimatland lange Zeit
hauptsächlich als einer der talentiertesten Schüler des Maruyama O¯ kyo, einem
der berühmtesten und einflussreichsten Maler in Kyoto des 18. Jahrhunderts,
anerkannt worden war. Präsentiert werden rund 60 Werke, die die gesamte
Bandbreite von Rosetsus ikonografischem und stilistischem Repertoire auf
verschiedensten Formaten aufzeigen: auf Schiebetüren, Stellschirmen, Hänge-
und Querrollen sowie Fächern.
Die «wahren Landschaften» des «malenden Reporters» Tani Bunchô (1763–1840)
Mit der zunehmenden Reiselust zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Japan stieg in der japanischen Landschaftsmalerei die Nachfrage nach Darstellungen realer Landschaften. Die neue Bildgattung ‘Darstellung wahrer Landschaften’ (shinkeizu) zeichnet sich dadurch aus, dass diese, im Unterschied zu den ‘Bildern berühmter Orte’ (meishoe), sich nicht auf die in der klassischen japanischen Dichtung festgelegten Vorstellungen einer Landschaft, sondern auf die empirische Erfahrung des Malers beruft. Der experimentierfreudige, in der Kantô-Region aktive Maler Tani Bunchô wandte am Ende des 18. Jahrhunderts den Begriff shinkei auf seine Darstellungen realer Landschaften an und rief somit eine neue Bildgattung ins Leben. Die Autorin kommentiert die stilistische Entwicklung und Entfaltung des Tani Bunchô, verfolgt die Entwicklung der ‘Darstellung realer Orte’ in China, Korea und Japan, und setzt sich mit der Umsetzung des Terminus shinkei in Theorie und Praxis der Malerei der Edo-Zeit auseinander. Anhand einer Untersuchung kultur- und kunsthistorischer Aspekte einiger bedeutender Werke wird aufgezeigt, wie der als ‘malender Reporter’ geltende Bunchô mit der Anwendung westlicher Maltechniken neuartige Darstellungsweisen für einheimische Landschaften eröffnete und somit der japanischen Landschaftsdarstellung der Vormoderne entscheidende, neue Impulse gab.