Ein kleines Kind wird geboren, und die Eltern sind überglücklich. Doch bald erkennen sie, dass ihr Wunschkind die Brust nicht annehmen will und sie nie anschaut oder lächelt. Der Kinderarzt beruhigt sie, doch die Situation ändert sich nicht. Während gleichaltrige Kinder bereits sprechen, bleibt das Kind stumm. Schließlich erhalten die Eltern die erschütternde Diagnose: Autismus-Spektrum-Störung. Sie sind schockiert und hilflos, denn die Ursachen dieser tiefgreifenden Entwicklungsstörung sind unklar. Wissenschaftler wissen, dass es winzige Veränderungen im Erbgut gibt, die die Hirnentwicklung beeinflussen, und dass die Vernetzung der Neuronen in bestimmten Gehirnarealen unzureichend ist. Dennoch bleibt unklar, warum diese Probleme auftreten und wie die Mechanismen der Fehlentwicklung funktionieren. Da es keine Medikamente gegen die Störung gibt, müssen die betroffenen Kinder und ihre Eltern nicht auf Hilfe verzichten. Es stehen hochwirksame Verhaltenstherapien und Förderprogramme zur Verfügung. Einige Wissenschaftler sprechen bereits von einer möglichen Heilung des Autismus, da Studien gezeigt haben, dass Verhaltenstherapien gezielt auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes abgestimmt werden können. Dadurch lassen sich die Hauptsymptome der autistischen Entwicklungsstörung stark reduzieren, auch wenn die ursächliche Störung des Gehirns weiterhin besteht.
