Ausdrucksgrammatik und Inhaltsgrammatik zeigen nicht nur einen Gegensatz, sondern ergänzen sich, indem sie innovative Perspektiven auf Sprache eröffnen. Diese Festschrift für Joachim Buscha versammelt verschiedene Aufsätze, die diese Ansätze beleuchten. HELBIG diskutiert die Unterschiede zwischen linguistischer und didaktischer Grammatik. HOFFMANN betrachtet die Funktionalität von Grammatik in der Sprache. EHLICH analysiert sprachliche Felder, während ASKEDAL sich mit Satzarten in berichteter Rede beschäftigt. SIMECKOVÁ untersucht die prädiktable Formenbildung deutscher trennbarer und untrennbarer Verben. STARKE thematisiert syntaktische und lexikalisch-semantische Voraussetzungen für Infinitivgruppen in Subjektposition. ENGELEN klärt Normunsicherheiten bei „derer“ oder „deren“. GRAEFEN beleuchtet die Partikel „DOCH“. DIETRICH analysiert Modalpartikeln semantisch. THURMAIR behandelt den subordinierenden Konnektor „wo“. KOCH untersucht sprachliche Ausdrücke der Maßüberschreitung. SOMMERFELDT betrachtet die Gradation in Schülerzeitungen. SCHMIDT und GÖTZE thematisieren Temporalität und grammatisches Tempus. ALEXANDROVA analysiert Aspektualität in verschiedenen Kontexten. FORSTREUTER diskutiert didaktische Erfassung konzessiver Sprachmittel. KUNTZSCH behandelt die Kategorie der Personalität in Alltagskommunikation. FREUDENBERG-FINDEISEN präsentiert Feldergrammatik als ergänzenden Ansatz. SCHRÖDER fragt nach der Grundlagengrammati
Renate Freudenberg-Findeisen Livres


Auf dem Weg zu einer Textsortendidaktik
Linguistische Analysen und text(sorten)didaktische Bausteine nicht nur für den fremdsprachlichen Deutschunterricht
Der sprachdidaktische Diskurs hat Fahrt aufgenommen. Die veränderten gesellschaftlichen Bedingungen aufgrund von Migration und Einwanderung stellen an die sprachliche, kulturelle und soziale Integration und damit an die Sprachvermittlung und sprachliche Bildung in Schule und Hochschule neue Herausforderungen. In der intensiveren sprachdidaktischen Debatte wird Texten eine wesentliche Rolle zugeschrieben, da sie zum zentralen Medium der Wissens- und Sprachvermittlung geworden sind. Da ein konkreter Text zugleich auch eine bestimmte Textsorte repräsentiert, erscheint aus sprachdidaktischer Sicht das Konzept Textsorte aufgrund damit verbundener Merkmale wie Prototypikalität, Teil des Alltagswissens, Orientierungsmuster für Rezeption und Produktion und Kulturalität außerordentlich innovativ. Die hier versammelten Beiträge der Sprachwissenschaftler/-innen und Fachdidaktiker/-innen diskutieren und erweitern bisherige Bemühungen um eine textsortenbasierte Spracharbeit, indem sie vielfältige Brückenschläge zwischen Textsortenlinguistik, mutter-, zweit- und fremdsprachlicher Didaktik, Sprachunterricht und Lehrerausbildung ausloten.