Heiko Blankenstein, drawings
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Till Velten produziert zu praktisch allen seinen Projekten Publikationen ; die ausführliche Materialien zu seinen Recherchen beinhalten. Oft interessieren ihn in seiner Arbeit die örtliche oder thematische Umgebung eines Ausstellungsortes. So hat er zum Beispiel das Museum Blumenstein in Solothurn ; ausgehend von einer wertvollen Uhr in der Sammlung ; in Gesprächen mit Menschen aus dem Umfeld eingekreist ; oder in Freiburg im Breisgau eine grosse Untersuchung zum Thema Parapsychologie lanciert. Bei «HACH1» ist es nicht anders. Für seine Installation an der «Art Unlimited 2005» recherchierte Velten das Dorf Hach und lässt es in Gesprächen mit ihren Bewohnerinnen und Bewohnern plastisch werden. Hierbei zerfliesst die Grenze zwischen Dokumentation und Fiktion: die Dialoge sind mehr Protokolle denn emotional geprägte Porträts. Hach ; mit Fotos zahlreicher Wohnhäuser dokumentiert ; dient als Hintergrund und letztlich als fiktiver Schauplatz für Äusserungen ; die einen ortsunabhängigen Kosmos entwerfen. So erzeugt Velten in dieser Arbeit eine Art alternative Kartografie ; ein unsichtbares und dennoch anschauliches Netz von Weltbildern ; das uns spätestens dann zu interessieren beginnt ; wenn wir realisieren ; dass wir die Einzelteile eigentlich bestens kennen.
Wirklichkeit ist uns nicht anders zugänglich denn über Prozesse der Projektion. Wie fassen Künstlerinnen und Künstler heute das Imaginäre als Raum, in dem Rezipienten mit den Projektionen einer Kultur gleichermaßen konfrontiert werden wie mit jenen des eigenen Selbst? Mit dieser Frage setzen sich die Beiträge der aktuellen Ausgabe von kunst und kirche auseinander. Die Zeitschrift widmet sich der zeitgenössischen Kunst und Architektur am Schnittpunkt zur Religion und berichtet über Ausstellungen, Um- und Neubauten sowie Bücher zum Thema.
Die Arbeiten der 2013 verstorbenen Malerin Cristina Spoerri waren weit beachtet und fanden regelmässig Eingang in die Weihnachts- und späteren Jahresausstellungen der Kunsthalle Basel. Die vielgereiste Künstlerin, deren Werk ein zeichnerischer Duktus zugrunde liegt, verstand sich von Grund auf als Malerin. Im Ringen um Kompositionen, deren oft geometrische Anlage durchlässig bleibt für Bewegung und Licht, hat sie ihre eigene Bildsprache entwickelt. Sie schuf ein umfangreiches Werk und wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter der ‹Europapreis für Malerei› und der ‹Preis der Eidgenossenschaft›. Bisher fehlte eine umfassende Würdigung des künstlerischen Werks von Cristina Spoerri. Das nun vorliegende reich bebilderte Buch schliesst die Lücke. In einer dichten Auswahl an Reproduktionen zeichnet es den Werdegang der Künstlerin nach und verortet ihr Werk im Kontext der Schweizer Kunst und der Malerei ihrer Generation. Mit Beiträgen von Isabel Zürcher und Mariuccia Sprenger.
«Polis – Essays zur Stadt» erscheint als erste Ausgabe einer losen Folge von Texteditionen und begleitet den Bildband «Polis – Bilder von Städten» von Christa Ziegler. Die von Isabel Zürcher herausgegebene Zeitung enthält Beiträge von Khaled Al-Khamissi, Hilan Bensusan, Kaiwan Metha, Peter Suter, Monica Udler Cromberg, Isabel Zürcher und ein Gespräch zwischen Al Imfeld und Mandu dos Santos Pinto. Die Autorinnen und Autoren erweitern mit ihren Beiträgen aus literarischer, essayistischer, städtebaulicher und kulturhistorischer Perspektive die Bildlektüre. «Polis – Essays zur Stadt» möchte zu einem Diskurs beitragen über das Verhältnis zwischen Architektur und Lebensräumen, zwischen wirtschaftlicher und demografischer Entwicklun, zwischen globaler Spekulation und einer Stadtentwicklung, welche sozialverträglichen, kulturell adäquaten, qualitativen Lebensräumen den Vorzug gibt.
Jahresausstellung der Basler Künstlerinnen und Künstler Aus der Einleitung von Peter Pakesch Die Jahresausstellung der Basler Künstlerinnen und Künstler, ehemals Weihnachtsausstellung, war in den letzten Jahren Gegenstand intensiver Diskussionen. Diese wurden vor allem durch Neuerungen provoziert. Daraus sind produktive Auseinandersetzungen gewachsen. Jetzt haben wir einen Zyklus hinter uns, wo die letzten vier Jahresausstellungen nach Sparten getrennt der Malerei, den neuen Medien und Fotografie, der Skulptur und Installation und dieses Jaht schliesslich der Zeichnung gewidmet waren.
Bruch- und Fundstücke sind die Substanz, aus der Helen Balmer ihre charakteristischen Figuren, Formationen und Modelle schafft. Eine wichtige Rolle im Werk der Bildhauerin spielen das surrealistische Erbe von Zufall und Improvisation, der Verzicht auf Perfektion, die Verweigerung von Schliff, Glanz und Pathos. Ihr langjähriges Schaffen, oft an der Seite ihres Mannes Lorenz Balmer, bekommt nun die langverdiente Würdigung. Nahsichtig ortet das Buch Balmers Werke in einem kunstwissenschaftlichen Rahmen und thematisiert gleichzeitig Lebens- und Arbeitsbedingungen von Künstlerinnen ihrer Generation.00Exhibition: Kunsthalle Palazzo Liestal, Switzerland (09.05. - 28.06.2020).