Günter Dux ist Begründer der historisch-genetischen Theorie der Gesellschaft – ein Forschungsprogramm, das darauf abzielt, die kulturellen Grundlagen menschlicher Lebensformen aus der biologischen Verfasstheit des Homo sapiens und der historischen Entwicklung menschlicher Handlungskompetenzen und Denkstrukturen zu erklären. Der Band versammelt die Beiträge eines Kolloquiums, das aus Anlass seines 85. Geburtstags stattgefunden hat. Günter Dux ist Begründer der historisch-genetischen Theorie der Gesellschaft. Seit den Anfängen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit in den 1960er-Jahren verfolgt er konsequent das Forschungsprogramm, die kulturellen Grundlagen menschlicher Lebensformen aus der biologischen Verfasstheit des Homo sapiens und der historischen Entwicklung menschlicher Handlungskompetenzen und Denkstrukturen zu erklären. »Aufklärung als Aufgabe der Geistes- und Kulturwissenschaften« – unter diesem Motto stand ein wissenschaftliches Symposium, das im Juni 2018 aus Anlass seines 85. Geburtstags am Institut für Soziologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg stattgefunden hat. Der vorliegende Band versammelt die Beiträge des Kolloquiums, ergänzt durch weitere Stellungnahmen von Kolleginnen und Kollegen, Weggefährtinnen und -gefährten.
Günter Dux Ordre des livres






- 2019
- 2019
Historisch-genetische Theorie der Gesellschaft
Macht - Herrschaft - Gerechtigkeit
- 362pages
- 13 heures de lecture
Die Theorie der Gesellschaft bedarf einer Neubewertung, da es bislang keine Theorie gibt, die ihren Bildungsprozess aus der Evolution ableitet und anschließend ihre historische Entwicklung verfolgt. Dieser Band verfolgt das Ziel, den Bildungsprozess der Gesellschaft historisch-genetisch zu rekonstruieren. Im Zentrum steht der Erwerb von Handlungskompetenz, während sich die Gesellschaft über Macht formiert hat. In der gesellschaftlichen Entwicklung hat sich Macht als verhängnisvoll erwiesen. Die hierarchischen Strukturen, die durch Macht entstanden sind, waren in frühen Gemeinschaften noch moderat, doch mit der Entstehung von Herrschaft und Staat verloren die Unterworfenen Selbstbestimmung und Freiheit. Gerechtigkeit wurde als Widerstand gegen die Herrschaft der Mächtigen unterbewusst gehalten, da Herrschaft oft als göttlich verordnet galt. Widerstandsphasen wurden durch das Machtpotential der Herrschaft und durch die Denklogik, die von einem Absoluten ausging, unterdrückt. Auch in der Antike wurde Gerechtigkeit einem Absoluten zugeschrieben. Mit dem Umbruch in der Neuzeit richtet sich das Postulat der Gerechtigkeit auf die Organisationsformen der Gesellschaft, um jedem ein sinnvolles Leben zu ermöglichen. Der Inhalt der Theorie umfasst Macht als treibende Kraft und das Verhängnis der historischen Entwicklung sowie das Konzept der Gerechtigkeit. Der Autor, Dr. Günter Dux, ist emeritierter Professor am Institut für Soziologie de
- 2019
Geschlecht und Gesellschaft - warum wir lieben
Die romantische Liebe nach dem Verlust der Welt
Unsere Zeit scheint wenig geeignet, Grundlagen der Geschlechterbeziehung zu klären. Es ist unsicher, ob es diese Grundlagen überhaupt gibt. Über Liebe vollends scheint sich wissenschaftlich nahezu nichts sagen zu lassen. Es gibt jedoch einen Befund, der zu denken geben muss: Durch die Geschichte hin hat sich eine spezifisch humane Geschlechterbeziehung gebildet; in allen Gesellschaften haben Menschen gesucht, ihre Leben in der Körperzone eines anderen zu führen, zumeist eines anderen des anderen Geschlechts. Es gibt eindrückliche Berichte dieser Beziehung, von der schieren Existenz des anderen überwältigen worden zu sein, und keineswegs war dafür nur Sexualität der Grund. Warum gibt es diese Form der Verbindung zwischen den Geschlechtern? Dux zögert nicht, die vielfältigen Formen, in denen sie sich ausgebildet hat, Liebe zu nennen. Von der romantischen Form ihrer Ausprägung sagt er ohnehin, dass es sie nicht länger gebe, nachdem die Welt eine andere geworden sei. Es geht ihm nicht um das, was Liebe meint, so eindrückliche literarische Bestimmungen in den Text eingegangen sind, es geht ihm um das Warum. Warum gibt es das: Liebe? Das ist die Frage, die eine Antwort finden soll.
- 2019
Warum denn Gerechtigkeit - die Logik des Kapitals
Die Politik im Widerstreit mit der Ökonomie
- 350pages
- 13 heures de lecture
Unter dem Wissen der Moderne, dass gesellschaftliche Lebensformen vom Menschen selbst geschaffen sind und an bestimmte Bedingungen gebunden sind, muss der Begriff der Gerechtigkeit im Kontext der Gesellschaft verstanden werden. Diese wird maßgeblich vom ökonomischen System bestimmt. Obwohl die Marktgesellschaft Autonomie reklamiert, muss sie politisch so gestaltet werden, dass jeder die Möglichkeit hat, ein sinnvolles Dasein zu führen, das den Anforderungen der Moderne entspricht. Gerechtigkeit bedeutet, dass jeder Zugang zu den ökonomischen und kulturellen Errungenschaften der Gesellschaft hat, die für die Sinnbestimmung des Daseins notwendig sind. Dieses Postulat der Gerechtigkeit hat sich historisch von der Französischen Revolution bis zur Weimarer Republik entwickelt. Gerechtigkeit muss im Sozialstaat der Marktgesellschaft verankert sein, der so gestaltet werden muss, dass er die Sinnbestimmung des Lebens für jeden ermöglicht. Der Konflikt mit einem liberalen Glauben an die Marktgesellschaft, der das Machtpotenzial des Kapitals betont, ist unvermeidlich. Gerechtigkeit ist entscheidend, weil sie die Grundlage für ein menschliches Leben und dessen Sinn einfordert. Der Inhalt behandelt Gerechtigkeit als Problem der Marktgesellschaft, die Marktgesellschaft als Verhängnis und den Sozialstaat der Bundesrepublik. Der Autor, Dr. Günter Dux, ist emeritierter Professor am Institut für Soziologie der Albert-Ludwigs-Universität Freibu
- 2018
Strukturwandel der Legitimation – das Ende absoluter Werte
- 277pages
- 10 heures de lecture
In der Rechtstheorie hält sich beharrlich die Frage nach der Legitimation der gesellschaftlichen Ordnung, nach der Legitimation des Rechts insbesondere. Auf der Suche nach ihrer Bestimmung sieht sich Dux mit der immer noch vorherrschenden Überzeugung in der Rechts- und Sozialtheorie konfrontiert, jede Form der Legitimation müsse einem Absoluten verpflichtet sein. Gegen diese philosophische Fixierung an Denkmodelle der Metaphysik macht Dux Front. In einem groß angelegten entwicklungslogischen Entwurf ist Dux bemüht, die Herkunft der absolutistischen Logik und deren Dekonstruktion in der Geschichte darzulegen. Sie ist, so sein Argument, von der Geschichte überholt und ideologisch geworden. Preisgegeben werden kann, so Dux, das Verlangen, die Sozialordnung zu legitimieren, nicht. Dux erachtet es für geboten, die Legitimation auf Gerechtigkeit zu gründen. Als Gerechtigkeit versteht er, dass jeder in der Gesellschaft die Möglichkeit findet, den Sinnanforderungen an die Lebensführung in der Moderne nachzukommen.
- 2018
Die Logik in der Geschichte des Geistes
Der Prozess der Säkularisierung
Der Band versammelt bisher verstreute Aufsätze von Günter Dux zur Geschichte des Geistes und des Subjekts. Sie sollen, das ist die Intention des Bandes, einer Entwicklung zugerechnet werden, von der Dux sagt, dass sie eine Logik aufweise. Als Geist versteht Dux, anders als in aller Vergangenheit, nicht ein Vermögen, das in einem Absoluten am Grunde der Welt oder des Subjekts gelegen ist, als Geist versteht Dux vielmehr ein Vermögen, das sich in Evolution und Geschichte durch den Menschen in medial geschaffenen Formen gebildet hat. Im soziologischen Verständnis hat sich die Geistigkeit an der Welt gebildet, in der Interaktion mit der Welt hat sie sich auch historisch entwickelt. Es hängt doch, sagt Dux, alles am Verständnis der Welt. Die Welt aber ist in der Moderne dadurch zu einer säkular verstandenen Welt geworden, dass jede Epoche Bedingungen geschaffen hat, um über sie hinauszugehen und sich der Prozessualität der Welt umfänglicher zu bemächtigen. Exakt dadurchweist die Geschichte einen Zeitpfeil auf. Der wird von keinem Absoluten und auch nicht intentional bestimmt, sondern von einer prozessualen Logik, durch die sich die Geschichte insgesamt als Prozess der Säkularisation darstellt.
- 2018
Der vorliegende Band ist mit dem Konflikt befasst, der sich zwischen der Religion und der säkular verstandenen Welt ergeben hat. In aller Vergangenheit sah sich die Religion von einem Glauben bestimmt, durch den sich der Mensch an ein Absolutes als einer subjektivischen Macht am Grunde der Welt verwiesen sah. Die Welt selbst ließ sich nicht anders verstehen. Wir leben in der Moderne in einer anderen, einer säkular verstandenen Welt. Diese Welt ist Teil eines Universums, das sich vor 13 Milliarden Jahren aus einer unvorstellbaren Dichte von Energie gebildet hat. Seither sagen wir von diesem Universum, dass alles in ihm aus der systemischen Verfasstheit des Universums heraus gebildet worden sei. Das gilt auch für die humane Lebensform und ihre geistige Verfasstheit. Günter Dux hat deren Bildungsprozess jüngst zu rekonstruieren gesucht. In diesem Universum lässt sich länger kein Absolutes denken. Auch noch der Gedanke des Absoluten findet eine säkulare Erklärung. Das ist der Konflikt, in den sich die Religion mit der säkular verstandenen Welt verwickelt sieht.
- 2017
Die Evolution der humanen Lebensform als geistige Lebensform
Handeln • Denken • Sprechen
- 372pages
- 14 heures de lecture
Die vorliegende Studie befasst sich mit der Lebensform des Menschen als geistige Lebensform. Seit wir wissen, dass die Lebensform des Menschen einem säkular verstandenen Universum zugehört und sich aus der Evolution heraus gebildet hat, ist die Frage unabweisbar, wodurch sie als geistige Lebensform möglich geworden ist. Die Frage hat aber bisher nicht nur keine Antwort gefunden, sie ist als Frage geradezu blockiert worden. Geist scheint entweder am Grunde des Universums gelegen zu sein, in dem er dem säkular gewordenen Naturverständnis nicht zuzurechnen ist oder aber als Vermögen eines Subjekts verstanden zu werden, das mit diesem Vermögen ebenfalls aus der Natur herausgenommen zu sein scheint. Vom Geist wird, mit einem Wort, gesagt, in der Welt zu sein, ohne von der Welt zu sein, jedenfalls nicht von der, die wir in der Neuzeit im Verständnis des Universums gewonnen haben.
- 2014
Wir haben in der Neuzeit die ganze Geschichte im Blick. Das gilt auch für die Geistesgeschichte. Von den mythischen Weltbildern der Frühzeit über die monotheistischen Religionen und Epen der Hochkulturen bis zum Umbruch des Weltbildes am Beginn der Neuzeit zieht sich die Spur unseres Wissens. Es gibt in dieser Geschichte des Geistes eine Sequenz, die von der Entwicklung des Denkens bewirkt wird. Zum einen haben sich dessen formal-logische Strukturen entwickelt. Ihre Entwicklung lässt sich durch die Entwicklung der algebraischen Logik dokumentieren. Zum andern haben sich ihre material-logischen Strukturen entwickelt. Die der Welt immanente Prozessualität wird in der Neuzeit anders verstanden als in der Vergangenheit. Der Entwicklung beider Strukturen geht der vorliegende Band nach. Geschichte lässt sich unter den erkenntniskritischen Vorgaben einer säkular gewordenen Welt verstehen. Das ist die Botschaft, die der Band vermitteln möchte.
- 2014