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Patrick Bühler

    Negative Pädagogik
    Erziehung in der europäischen Literatur des 19. Jahrhunderts
    Schule als Sanatorium
    Zur Inszenierungsgeschichte pädagogischer Erlöserfiguren
    Sakralität und Pädagogik
    Jahrbuch für Historische Bildungsforschung Band 28
    • In der christlichen Tradition ist Erziehung weitgehend sakral bestimmt. Sowohl schulische wie auch familiäre Erziehung unterstehen den Bestimmungen des Sakralen und sind in sakrale Institutionen, ihre Handlungsformen und ihre kategorialen Bestimmungen eingebunden. Diese sakrale Dominanz des pädagogischen Feldes reicht weit in die Neuzeit hinein und wird auch durch die Modernisierung und Säkularisierung der westlichen Gesellschaften nicht einfach beseitigt, wie es die militanten laizistischen Vorstellungen des 19. und 20. Jahrhunderts wollen. Vielmehr unterliegt das Sakrale einem Bedeutungswandel: Bruchstücke der ehemals kohärenten sakralen Ordnung finden sich auch in der Moderne. Wie sich dieser Prozess der Sakralisierung, des Wandels und der Neubestimmung der Grenzen von Sakralem und Profanem in der Moderne in der Pädagogik vollzieht, ist bis anhin nur unzulänglich erforscht worden. Die in diesem Band versammelten Beiträge setzen sich in bildungshistorischer Perspektive mit der Frage nach dem Verhältnis von Sakralität und Pädagogik auseinander und untersuchen, wie Erziehung und Schule in Europa sakral ausgestaltet werden, welche Konfliktlinien auszumachen sind und in welchem Verhältnis die Sakralisierung des Kindes im Modernisierungsprozess zu den verschiedenen wissenschaftlichen Entwicklungen steht.

      Sakralität und Pädagogik
    • Der grosse Erzieher und die grosse Erzieherin bilden im Reden über Erziehung - vom populären über den professionellen bis zum wissenschaftlichen Diskurs - eine ebenso beharrliche wie entscheidende Referenz. Gleichgültig ob Johann Heinrich Pestalozzi oder Maria Montessori, die Leitfiguren können bis heute fast beliebig ausgetauscht werden, denn es ist die Erzieherpersönlichkeit schlechthin, die für die Pädagogik bürgt: Die moralische Integrität des Vorbilds ist der Garant für die Richtigkeit der Methode. Nach wie vor gehorcht die Pädagogik grosser Erzieher dem Muster christlicher hagiografischer Texte, die davon ausgehen, dass die beschriebenen Propheten und Heiligen über einen privilegierten Zugang zum Transzendenten verfügen und das Göttliche in der profanen Welt verkünden. Der vorliegende Band untersucht, wie grosse Erzieherfiguren inszeniert werden und wie pädagogische Erlösungsrhetorik funktioniert.

      Zur Inszenierungsgeschichte pädagogischer Erlöserfiguren
    • Erziehung wird in der Belletristik des 19. Jahrhunderts in Europa zu einem grossen Thema. Dabei ist es nicht allein der sogenannte Bildungsroman wie Gottfried Kellers Grüner Heinrich, der Erziehung thematisiert, sondern auch in andern Genres lässt sich beobachten, wie Erziehung als zentraler Prozess und zentrale Problematik der Moderne international literarisch thematisiert wird. Von der sogenannten Trivialliteratur bis zu den renommierten Genres wird der Erziehung Aufmerksamkeit geschenkt, wie z. B. Gustave Flauberts Education sentimentale, Wilhelm Raabes Hungerpastor, Henry Adams' The Education of Henry Adams, Henrik Ibsens Nora, Iwan Turgenjews Väter und Söhne, Pedro Antonio de Alarcóns El niño de la bola belegen. Im Gegensatz zur Fach-Pädagogik des 19. Jahrhunderts reduziert die 'schöne' Literatur die Problematik der Erziehung allerdings nicht auf die Schule, die sich zeitgleich zur flächendeckenden Grossinstitution der industrialisierten Welt entwickelt. Vielmehr richtet die Belletristik ihr Augenmerk auch auf die Familienerziehung, erzieherische Generationenverhältnisse, gesellschaftliche Erziehung, die Berufsfindung und -bildung sowie das spannungsvolle Verhältnis der verschiedenen pädagogischen Institutionen untereinander. Das Buch stellt sich die Aufgabe, Facetten dieser unterschiedlichen literarischen Bearbeitung der Erziehung im 19. Jahrhundert in Europa aus einer bildungshistorischen Perspektive zu untersuchen.

      Erziehung in der europäischen Literatur des 19. Jahrhunderts
    • Negative Pädagogik

      Sokrates und die Geschichte des Lernens

      • 223pages
      • 8 heures de lecture

      In Philosophie und Theologie und in jüngeren, pädagogischen Nachbardisziplinen seit mindestens hundert Jahren auf vielfältige Weise erforscht, hat Negativität in der Pädagogik selbst bislang kaum Beachtung gefunden. Die Geschichte der pädagogischen SokratesRezeption bietet eine der seltenen Gelegenheiten, den Umgang der Pädagogik mit Negativität zu studieren. Die späte und bescheidene Karriere der Negativität in der Pädagogik wirkt um so erstaunlicher, als ihr Werdegang nicht nur in Nachbardisziplinen anders verlaufen ist, sondern als Kommunikation selbst - und damit natürlich auch Lehren und Lernen - immer Negationen einschließt. Für eine Analyse des , negativen‘ Apriori der Pädagogik eignet sich Sokrates ganz besonders. Zum einen wird dem Philosophen seit rund 150 Jahren von Pädagogen einhellig und in Übereinstimmung mit Philologen und Philosophen attestiert, neben einer positiven auch eine negative Didaktik anzuwenden. Zum anderen ist die Geschichte der , sokratischen Methode‘ ein äußerst aussagekräftiger , Gradmesser‘, dient Sokrates doch der Pädagogik seit drei Jahrhunderten als Referenzgröße.

      Negative Pädagogik
    • Die in diesem Band versammelten Studien setzen sich mit der Frage nach den Grenzen der Didaktik auseinander, indem sie die Geschichte didaktischer Grenzverschiebungen, empirische und praktische Limiten einzelner Ansätze sowie strukturelle und systematische Marksteine der Didaktik untersuchen.

      Grenzen der Didaktik
    • Die Leiche in der Bibliothek

      • 177pages
      • 7 heures de lecture

      Weshalb ist die Detektiv-Erzählung eine der 'Leichen' in der Bibliothek der hohen Literatur? Oder etwas weniger metaphorisch: Weshalb werden Detektiv-Romane für schlechte Literatur gehalten? Die Studie versucht die Frage mit Hilfe einer 'Fallstudie' zu klären: den Detektiv-Romanen des Schweizers Friedrich Glauser (1896-1938). Natürlich sind einige historische und theoretische Vorarbeiten nötig, bevor man auf Glauser und seinen Wachtmeister Studer, einen grossen Verächter von 'Schundliteratur', eingehen kann. So wird die Debatte um den Wert der Detektiv-Literatur verfolgt, die narrative 'Mechanik' von den Detektiv-Erzählungen untersucht, die Rezeption von Detektiv-Romanen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz analysiert, auf die Wirkung der englischen fair-play 'Philosophie' auf die Gattungsgeschichte eingegangen und mit Hilfe Jacques Lacans eine psychoanalytische Theorie des Detektiv-Romans entworfen.

      Die Leiche in der Bibliothek