Mit der Eröffnung der Ludwigsbahn zwischen Nürnberg und Fürth im Jahre 1835 begann in Deutschland das Zeitalter der Eisenbahn und damit auch der beispiellose Start in eine umwälzende neue Epoche des Verkehrswesens. Die Wiege der deutschen Eisenbahn hat sich seitdem zu einem sehr bedeutsamen und hoch interessanten Kreuzungspunkt aller Verkehrsträger entwickelt. Im nunmehr 13. Band unserer erfolgreichen Buchreihe würdigt der langjährig vor Ort lebende Autor Ferdinand von Rüden die ausgesprochene Vielfalt dieses regional, bundesweit und international wichtigen Verkehrsknotens. Dabei werden immer wieder auch die engen betrieblichen Verflechtungen der in gepflegter Konkurrenz zueinander stehenden Nachbarstädte Nürnberg und Fürth deutlich. Das Buch spannt einen kenntnisreichen und äußerst spannenden Bogen vom ADLER bis in die siebziger Jahre. Sorgfältig ausgewählte und viele bisher unveröffentlichte Fotos dokumentieren die betriebliche Vielfalt und unterstreichen den hohen Stellenwert von Nürnbergs öffentlichen Transportmitteln im Wandel der Zeit. Die hier verkehrenden Eisenbahnen, Straßenbahnen, Omnibusse, Flugzeuge, Schiffe und „Pegnitzpfeile“ – als jüngstem Verkehrsträger in der Noris – vermitteln dem interessierten Leser einen lebendigen Eindruck vom bisweilen unscheinbaren Alltagseinsatz. Der Exkurs im Anhang des Buches lädt ein in das Verkehrsmuseum und erinnert bildlich an die glanzvollen Feierlichkeiten zu den runden Geburtstagen der deutschen Eisenbahn, die 1935, 1960 und 1985 in Nürnberg ausgerichtet wurden. Der aktuelle Verkehrsknoten „Nürnberg“ erscheint pünktlich zum Jubiläum „175 Jahre Deutsche Eisenbahnen“.
Ferdinand von Rüden Livres




Die Baureihe 614
DB-Dieseltriebzüge für den Nahverkehr
Über nahezu 35 Jahre prägten die inzwischen kultigen Dieseltriebwagen der Baureihe 614 von ihren langjährigen Heimatdienststellen Nürnberg und Braunschweig aus zuverlässig den Regional- und Bezirksverkehr in ihren angestammten Einsatzgebieten. Dabei gaben sie in all ihren insgesamt vier angelegten Lackierungsvarianten auch optisch stets eine gute Figur ab. Bei der Deutschen Bahn standen die letzten Vertreter des 614er im fränkischen Raum noch bis 2010 mit einzelnen Verstärkerleistungen in den frühen Morgenstunden in Dienst. Heute verkehren lediglich die beiden als Bahndienstfahrzeuge eingereihten Triebwagen der Baureihe 719 noch in Deutschland, während eine stattliche Anzahl der Züge nach Polen und Rumänien ging und dort nach Aufarbeitung ein neues Betätigungsfeld fand. Die außergewöhnliche Kontinuität in der Beheimatung, das markante Erscheinungsbild und das stets „bemüht“ klingende Geräusch der ursprünglichen MAN-Motoren sind typische Charakteristika der in insgesamt 42 Einheiten gebauten Fahrzeuge. Dieses Baureihenbuch ist eine Reminiszenz an die soliden Dieseltriebzüge der Baureihe 614. Es schließt zehn Jahre nach deren Einsatzende mit einer Vielzahl meist unveröffentlichter Abbildungen eine wichtige Lücke innerhalb der EK-Bibliothek.
Seit Beginn des Eisenbahnzeitalters in Frankfurt (M) im Jahr 1839 ist Hessens größte Stadt ein bedeutender Verkehrsknoten im Schienenverkehr Deutschlands. Heute laufen allein 18 Eisenbahnstrecken auf die Mainmetropole zu und es bleibt wohl kaum einem Reisenden verborgen, welch imposante Kulisse der Frankfurter Hauptbahnhof mit seiner filigranen, fünfschiffigen Hallenkonstruktion bietet. Er gilt als eines der architektonischen Wahrzeichen der Stadt. Die seit jeher außergewöhnlich weitläufigen Dimensionen der Gleisanlagen weisen ihn zugleich auch als eine Hauptverkehrsdrehscheibe im europäischen Schienennetz aus. Einen vergleichbaren Status genießt der Flughafen Frankfurt als innerdeutsches und interkontinentales Drehkreuz. Auch im Netz der Fernstraßen kommt der bedeutenden Finanz- und Messestadt eine weitreichende überregionale Rolle zu, wofür das „Frankfurter Kreuz“ als Synonym für die bis heute anhaltenden Autobahnausbauten steht. Der langjähriger EKk-Autor Ferdinand von Rüden dokumentiert im „Verkehrsknoten Frankfurt“ in bewährter Form mit hervorragenden und vielen bisher unveröffentlichen Aufnahmen die spannende und vielfältige Verkehrsentwicklung in seiner Geburtsstadt.
Das bevorstehende Einsatzende einer Baureihe zählte schon immer zu den mit Interesse, aber auch mit Wehmut vernommenen Nachrichten unter den Eisenbahnfreunden. Im Bewußtsein des drohenden Abschieds war mancher der Fotografen in besonderen Maße motiviert, letzte Impressionen im Bild festzuhalten: die abgestellten Fahrzeuge auf den Abstellgleisen, auf der Fahrt zu den Zerlegeplätzen und natürlich beim Verschrotten. Hier setzt mit „Endstation Schrottplatz“ erstmals ein Bildband an, der sich ausschließlich dem Thema des endgültigen Verbleibs von Lokomotiven und Triebwagen widmet und die Phasen von der Abstellung bis zum unwiderruflichen Ende unter Greifern, Kränen und Schneidbrennern mit Kennerblick dokumentiert. Der Schwerpunkt dieses „finalen“ Blickes auf die bekannten, aber auch weniger bekannten Vertreter aller Traktionsarten von Bundes- und Reichsbahn liegt in den 30 Jahren ab 1970 bis zur Jahrtausendwende. Der aktuellen Zerlegemanie der Deutschen Bahn wird breiter Raum gewidmet. Reizvolle wie auch außergewöhnliche Motive bestimmen neben dokumentarischen Bildern und gedanklichen Impressionen diesen Band und führen den Betrachter hinter interessante, bisweilen schmuddelige und auch trostlos wirkende Kulissen.