Pirmasens hat eine der spannendsten und merkwürdigsten Stadtgeschichten Deutschlands! Aktuell beschäftigen sich viele überregionale Medien mit der ärmsten Stadt Deutschlands, die mit hoher Verschuldung, Arbeitslosigkeit und enormen Insolvenzraten kämpft. Der Bevölkerungsrückgang führt zu zahlreichen Wohnungsleerständen, während die Stadt Rekorde im Koma-Trinken aufweist und gleichzeitig die bundesweit geringste Lebenserwartung hat. In der Vergangenheit forderten französische Stimmen, die ehemalige Schuhmetropole „aus der Liste der zivilisierten Städte gestrichen“ zu werden. Dennoch hat Pirmasens in seinen besten Zeiten bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht, wie den Dadaismus-Gründervater Hugo Ball und den Erfinder der Videospiele, Hans Rudolph Baer. Heute versucht die Stadt, ihre Probleme durch das Unterdrücken negativer Kommentare, das Ausgeben erbettelten Geldes und die Ansiedlung von Senioren zu bewältigen. Der Kampf um die Zukunft ist geprägt von Selbstmitleid, Selbstüberschätzung und Wut. Wer mehr über die „Leichen im Keller“ dieser Stadt erfahren und die Reaktionen einer verletzten Volksseele auf äußere Kritik kennenlernen möchte, sollte dieses Buch lesen!
Hans Jörg Staehle Livres






Gottesdiener, Gotteskrieger & Gottesmanager
Zeugnisse aus dem Kirchenleben von Heidelberg–Handschuhsheim im 20. Jahrhundert und heute
Kirchen können unser Dasein bereichern und erleichtern. Sie können aber auch dazu beitragen, Schrecken zu verbreiten und Leid zu vergrößern. In diesem Buch wird am Beispiel der kleinen Gemeinde Heidelberg-Handschuhsheim aufgezeigt, wie nahe Verheißungen und Abgründe zuweilen beieinander liegen. Den Leser erwartet ein Blick hinter kirchliche Kulissen, um aufmerksam auch für das zu werden, was sich häufig der Wahrnehmung der Öffentlichkeit entzieht. In dem Buch werden die diversen Richtungen des kirchlichen Nationalismus, Sozialismus und (Neo)liberalismus, die in den letzten 100 Jahren Protestanten und Katholiken beschäftigt haben, beschrieben. Dabei wird auch aufgezeigt, wie sich der Klerus zu religiösen Fehden im Wandel der Zeiten positioniert hat und positioniert. Auf dieser Grundlage wird der Frage nachgegangen, welchen Einfluss das relativ neue Fach des sog. Kirchenmarketings in der polarisierten kapitalistischen Leistungsgesellschaft mit ihren unterschiedlich begüterten und gebildeten Zielgruppen auf das Kirchenleben nehmen wird. 1932: „Der einzelne Katholik ist nicht unser Gegner, einer der Hauptfeinde der evangelischen Gemeinde ist vielmehr der Katholizismus als solcher mit seiner papistischen Idee“ (Heinrich Vogelmann, protestantischer Pfarrer) 1949: „Einen einzelnen Juden kann man durchaus schätzen (vorausgesetzt, dass er „anständig“ ist), nicht aber das Jüdische als solches. Der „jüdische Geist“ ist übel und dämonisch“ (Otto Frommel, protestantischer Pfarrer) 2016: „Einem einzelnen Muslim sollte man durchaus mit Achtung begegnen, der Islam hingegen gehört weder zu Heidelberg noch zu Deutschland. Diese uns verachtende Religion ist und bleibt uns fremd“ (Josef Mohr, katholischer Pfarrer)
Heidelbergs Roman Tic
Satirischer Reisebegleiter einer weltberühmten Region
Im vorliegenden Buch wird präsentiert, was der moderne Städte- und Landschaftsbau heute alles an „Nachhaltigkeit“ zu leisten vermag. Neben bemerkenswerten architektonischen Zeugnissen aus Vergangenheit und Gegenwart finden sich auch Hinweise auf alltagssoziologische Entwicklungen, die einen unmittelbaren Einblick in die Urbanität von Heidelberg und seiner Umgebung vermitteln. Aus meiner jahrzehntelangen Erfahrung als Beobachter unserer Städteentwicklungen weiß ich, dass der Stoff für fotografische Dokumentationen praktisch unerschöpflich ist. Fast nirgends kommt allerdings der Kontrast zwischen der unmittelbar wahrgenommenen, „real existierenden“ und der von Experten beschriebenen Umwelt deutlicher zum Tragen als in der Heidelberger Region. (Klaus Staeck, Heidelberger Grafikdesigner, Karikaturist, Publizist und Jurist; Präsident der Berliner Akademie der Künste)
Mehr Zahnerhaltung!
Problemlösungen in der Restaurativen Zahnheilkunde
Zahnerhaltung bleibt, wo immer möglich, die Therapieentscheidung der Wahl, denn mithilfe von Implantaten und Prothetik können natürliche Zähne in vieler Hinsicht nicht adäquat ersetzt werden. Autor Hans Jörg Staehle hat Fälle zu den verschiedensten Problemen aus der Zahnerhaltung gesammelt und die vielfältigen Lösungsmöglichkeiten ausgiebig mit Spezialisten diskutiert. In diesem Buch legt er eine systematisch geordnete, reich bebilderte Auswahl dieser Fälle und Diskussionen vor. Alle vorgestellten Fallpräsentationen sind einheitlich strukturiert: Auf die detaillierte Vorstellung der Ausgangssituation folgen zunächst die Behandlungsvorschläge der Experten. Dann wird die tatsächlich erfolgte Behandlung dokumentiert und wiederum von den Experten kommentiert. Eine Schlussbemerkung wägt die verschiedenen Positionen gegeneinander ab. Der Leser erhält einen Überblick über die Vielfalt möglicher Lösungsansätze und jede Menge Anregungen für mehr Zahnerhaltung.
„… Es möge niemand wagen, den Handschuhsheimern Unrecht anzutun oder sie nicht ganz ernst zu nehmen, denn demjenigen würde gleiches Schicksal widerfahren, wie es dem eingemauerten Ritter in der Tiefburg ergangen ist. Das war unsere Losung und die gilt bis heute.“ Diese Warnung eines ehemaligen Vorsitzenden des Stadtteilvereins verdeutlicht, dass satirische Darstellungen der romantisch verklärten Stadt Heidelberg und ihrer Stadtteile bisher kaum existieren. Der Bildband hebt sich deutlich von traditionellen Reiseführern und Heimatbüchern ab, indem er nicht nur typische „Bilderbuchfotos“ zeigt, sondern eine zeitgeschichtliche Dokumentation der alltäglichen Einstellungen, Wünsche und Sorgen der Bewohner vermittelt. Neben architektonischen Beschreibungen werden auch historische Kuriositäten und aktuelle Modetrends im Privat- und Geschäftsleben thematisiert. Um den „Schnappschuss-Charakter“ zu bewahren, wurden die Bilder mit einer einfachen Digitalkamera aufgenommen und in der Regel nicht bearbeitet. Viele der in Heidelberg-Handschuhsheim festgehaltenen Bilder spiegeln nicht nur lokale Verhältnisse wider, sondern könnten auch in anderen Orten Deutschlands anzutreffen sein. Hier, im Innern des Landes, leben viele längst totgesagte Gebräuche weiterhin munter fort.