What does the practical work of writing contribute to historical writing? What does it mean for historical knowledge that it is, inescapably, written? Henning Trüper explores quotidian practices of writing as constituting the working life of a historian, the Belgian mediaevalist François Louis Ganshof (1895-1980). The argument draws on a large variety of texts and writing situations, so as to discuss, across the fault lines of twentieth-century historiography, shifting patterns of methodological discourse; procedures of historicisation; the making of scholarly sociability in writing practice; and finally the actual writing of historical text. Ganshof the historian, whether as author, reader, teacher, student, polemic, diplomat, witness, or mere voice on the radio, remained bound to paperwork, an ensemble of small-scale routines and makeshift solutions that ultimately lacked a central steering agency. The nexus between historical knowledge and paperwork was indissoluble.
Henning Trüper Livres




Unsterbliche Werte
Über Historizität und Historisierung
Das Buch untersucht den Zusammenhang von Geschichtlichkeit, Moral und Wert, indem es die Beziehung zwischen Unsterblichkeit und menschlicher Existenz im 18. und 19. Jahrhundert analysiert. Es beleuchtet, wie sich diese Konzepte im 20. Jahrhundert transformiert haben und deren Einfluss auf moderne Normen und kulturelle Erscheinungen.
„Theorie“ spricht gerne im Präsens. Allein, es handelt sich um ein unechtes Präsens, das über der Zeit zu stehen beansprucht. Die Ausnahmesituation der Pandemie lädt dazu ein, dieses Präsens zu überdenken und die unvermeidlichen Bindungen der Theorie an gegenwärtiges Geschehen sichtbar zu machen. Durch die klaustrophobische Situation des Lockdown ist eine unheimliche Korrelation von Theorie und Phobie kenntlich geworden. Beide suchen nachträgliche Bestätigung durch die Wirklichkeit. Durch diese Parallele wird auch der Lockdown, in dem das kulturtheoretische Denken ohnehin feststeckte, für sich selbst sichtbar wie in einem Spiegel. Unter dem Stichwort einer „Geschehensethik“ erstellen Henning Trüpers Betrachtungen eine Inventur der Probleme und Lektionen, denen sich insbesondere die Theorie der Moral und verwandter Gebiete in der Schule der Pandemie ausgesetzt sehen.
Die VSWG war seit ihrer Gründung 1903 das zentrale Fachorgan für wirtschaftshistorische Fragen. Vor dem Ersten Weltkrieg international höchst erfolgreich und mit großem innovatorischem Prestige behaftet, verlor die Zeitschrift nach 1914 erheblich an Bedeutung, ohne doch ihr Programm wesentlich zu verändern. Wie verhielt sie sich unter ihrem langjährigen Herausgeber Hermann Aubin im Nationalsozialismus? Wie strukturierte ihre programmatische Linie die wissenschaftliche Auseinandersetzung, und umgekehrt? In einer unübersichtlichen Vielfalt wissenschaftlicher und politischer Standards bot die VSWG ein vielschichtiges Bild, das die vorliegende Arbeit nachzuzeichnen versucht. Dazu werden verschiedene Untersuchungsansätze verfolgt. Quantifizierende Auswertung von Registern und Inhaltsverzeichnissen, Textanalysen, Prosopographie und Einzelbiographik werden herangezogen. Damit wird zugleich das methodische Potential der Zeitschriftenanalyse erprobt. Die Arbeit versteht sich darüber hinaus als Fallstudie. Zur anhaltenden Debatte über die Geschichtswissenschaft im Nationalsozialismus trägt sie eine ungewöhnliche Perspektive bei: die Konzentration auf einen „Sprechsaal“ der Wissenschaft, um eine Formulierung Aubins aufzugreifen.