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Robert Stähr

    Der Brief
    Linse
    Plattform eins
    Plan
    • Plattform eins

      Mit Zeichnungen von Sandra Lafenthaler

      Plattform eins versammelt drei Prosatexte, die aus unterschiedlichem Blickwinkel alltäglichen Schrecken beleuchten. Ein Erzähler schweift wie mit einem Kameraauge ausgestattet über Straßen und Hinterhöfe, „schaut“ durch Fenster in Wohnungen und schildert von Gewalt und Zerstörung geprägte Situationen. Ein Mann und eine Frau offenbaren in alternierenden Monologen den Zustand ihrer Beziehung als paranoides Gezerre um den Zugang zu Küche und Wohnzimmer. Die selbstaffirmativen Reflexionen eines Mannes schließlich künden von finaler Erstarrung und sozialer Isolation. Feindseligkeit und Ignoranz beherrschen den öffentlichen, Argwohn und Abkapselung den privaten Raum. Robert Stähr wählt zur Darstellung solcher Befindlichkeit präzise kalkuliert stilistische Register: einen unterkühlten Beschreibungsmodus, Gesten rauschhafter Subjektivität oder eine raffinierte Dramaturgie der Spiegelung. Ein dichtes Netz an Korrespondenzen, das sich über die drei Texte spannt, macht die Dimension psychosozialer Desaster evident. Mit Plattform eins schrieb Robert Stähr ein auf faszinierende Weise gegenwärtiges Prosabuch!

      Plattform eins
    • In diesem kapitellosen Prosatext zeigt der Autor das Entstehen einer Erzählung als Dynamik. In dieser stehen Ich-Erzähler, der Autor eines Briefes – als Text im Text – und die Übermittlerin dieses Briefes miteinander in Beziehung. Der in Auszügen übermittelte Brief schildert die seelische Leidensgeschichte eines Mannes ungeklärter Identität. Der Ich-Erzähler erhält von einer ihm unbekannten Frau per E-Mail Auszüge aus einem Brief, dessen Autor und Quelle sie nicht preisgibt. Sie ersucht den Erzähler, den ihm in Fragmenten vorliegenden Inhalt des Schreibens weiterzuschreiben. Dieser nimmt nach kurzem Zögern den Auftrag an und gerät im Zuge der Beschäftigung mit der vom Autor des Briefes geschilderten seelischen Befindlichkeit in den Sog des Briefes, welcher die Grenze zwischen dem Ich des Erzählers und jenem der Brieffragmente sukzessive aufhebt. Der Ich-Erzähler findet zu seiner ursprünglichen Identität zurück, als er die Beziehung zwischen dem Briefautor und der Auftraggeberin zu thematisieren beginnt.

      Der Brief