Schnoddrig und mit trockenem Humor erzählt „Schachbretttage“ vom Lebensgefühl der „Thirtysomethings“ und switcht gekonnt zwischen ironischer Verzweiflung und dem Zynismus junger Erwachsener, zwischen Perspektivlosigkeit und dem herzhaften Versuch eines Jungautors, im Literaturbetrieb Fuß zu fassen. Jörn Birkholz beschreibt eine skurrile Lesereise voll Irrwitz und überraschender Wendungen: Der Protagonist des Romans, Benedikt Buchholz, Erstlingsautor, weiß: Bei knapp hunderttausend Buchneuerscheinungen im Jahr ist er nicht der einzige Autor, der die Leiter des Erfolgs erklimmen will. Darum nimmt er kurz entschlossen sein Telefon in die Hand und versucht unermüdlich, seinen Namen skeptischen Buchhändlern und argwöhnischen Bibliothekaren vertraut zu machen. Seine Beharrlichkeit trägt Früchte und so touren Benedikt und Viktor – Freund und Vorleser des Buches – durch die deutsche Provinz, um die spärliche Zuhörerschaft von der Qualität des Romans Derangiert zu überzeugen. Birkholz begleitet den Autor und seinen Vorleser von Kleinstadtbüchereien bis in ein Luxushotel auf Rügen – wo wie aus heiterem Himmel ein Mann vom Balkon stürzt.
Jörn Birkholz Livres




Die fünfundzwanzig Erzählungen des Bremer Autors Jörn Birkholz sind mit Leichtigkeit und bissiger Ironie geschrieben. Sie entführen in eine skurrile Welt voller Selbstmörder, chaotischer Schottlandreisen, Mietnomaden, axtschwingender Hausfrauen und Heiratsschwindler. Mal düster, mal absurd, stets prägnant und komisch.
Eine skurrile Reise durch Schrebergärten und die eigene Vergangenheit: Max, unzufrieden mit seinem Leben in Bremen, wird von seiner Ex-Freundin Iza überrascht. Ihr Besuch bei Izas Familie entwickelt sich zu einem burlesken Abenteuer. Der Roman thematisiert Sehnsucht nach Heimat, Jugend und Freiheit.
Clemens, 41, gutsituiert, fährt auf einer zwanghaften Reise von Dating-Kontakt zu Dating-Kontakt Deutschlands Autobahnen ab. Er belässt jede der Frauen in dem Glauben, seine einzige Freundin zu sein. In Rostock bleibt er – um Zeit zu überbrücken und aus einer spontanen Entscheidung heraus – länger als geplant. Im Umfeld seiner Rostocker Geliebten Birgit häufen sich aber überraschende Zwischenfälle, bis ein unerwartetes Ereignis das Leben aller Beteiligten vollkommen aus der Bahn wirft. „Grausamer als der Plot ist nur die teilnahmslose Sprache, in der Birkholz seinen Roman „Am Ende der liegenden Acht“ erzählt: Mit so einem Ich-fick-sie-trotzdem-Ekel-Ton gegenüber dem entmenschlichten Sexobjekt, der einem schon beim Zuhören die Fäuste ballen lässt.“ Jan-Paul Koopmann, taz „Ziemlich harter Stoff. Ich hab mich mitunter an Bukowski erinnert gefühlt.“ Marion Brasch, radioeins Berlin