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Dieter Büker

    Textlayout und Bilddesign in Mittelalter und Altertum
    In neuem Licht Der Klosterplan von St. Gallen
    • In neuem Licht Der Klosterplan von St. Gallen

      Aspekte seiner Beschaffenheit und Erschaffung

      • 236pages
      • 9 heures de lecture

      Der Klosterplan von St. Gallen steht verstärkt im Fokus der Forschung. Die Autoren legen bei ihren Untersuchungen seine originale Beschriftung und historische Quellen zugrunde. Exakte technische Analyse und detailliertes Quellenstudium führen zu überzeugend dokumentierten Ergebnissen, welche den Klosterplan in neuem Licht erscheinen lassen. Seit Erscheinen des ersten Faksimiles Mitte des vorigen Jahrhunderts steht der Klosterplan von St. Gallen, diese einzigartige Pergamentzeichnung aus dem frühen Mittelalter, verstärkt im Fokus der Forschung. Viele Autoren haben versucht, seinen Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Unterschiedlichste Thesen und Hilfskonstruktionen wurden dafür bemüht. Antike Autoren sollen ihn beeinflußt haben, die Aachener Beschlüsse zur Reform des karolingischen Mönchtums seien in ihm wiederzufinden, römische und andere Maßstäbe, Gitternetze und Blindrillen beispielsweise, hätten seine Anfertigung bestimmt, und anderes mehr. Allein der angebliche 'Planwiderspruch', Ende des 19. Jahrhunderts aufgedeckt, hat seither zu höchst phantasiereichen Interpretationsansätzen geführt. Bei den in diesem Band vereinten Aufsätzen handelt es sich um technische Analysen. Sie wurden durchgeführt mit moderner Computer-Software, sind neuen Forschungsansätzen am materiellen Plan verpflichtet, und sie präsentieren an digitalen Abbildungen des Plans gewonnene neue Befunde. Die Ergebnisse, klar und nachprüfbar dokumentiert, dürften den Klosterplan in neuem Licht erscheinen lassen. Auch der abschließende Beitrag, eine detaillierte Auswertung literarischer Quellen aus dem historischen Umfeld des Plans, zeigt Spuren und Zusammenhänge auf, die zum Verständnis der komplexen Fragen nach Ursprung, Herstellern und Empfängern beitragen und das Dokument damit ebenfalls unter relevanten Aspekten neu beleuchten. Inhaltsverzeichnis Befundermittlung durch technische Analyse von Digitalisaten des Plans - Ergebnisse: Der Klosterplan wurde weder kopiert noch maßstäblich gezeichnet, sondern rein geometrisch konstruiert - Vorzeichnungen nahezu ausschließlich durch Prickings (Einstiche ins Pergament) - Die Technik der Mönche, die ihn erschufen, war die geometrische Konstruktion mit denselben Mitteln wie bei der Textspiegelgestaltung in Manuskripten, nämlich durch Prickings - Jahrhundertealte monastische Schreibstubentechnik - Keine Schrumpfung des Pergaments - Keine Anlehnung an antike Autoren - Kein Produkt der Reformen Abt Benedikts von Aniane - Angeblicher Planwiderspruch widerlegt - Erstmalige und vollständige Simulation der Planzeichnung am Computer - Die Erschaffung des Klosterplans war Teamwork - Das Widmungsschreiben in 'neuem Licht'.

      In neuem Licht Der Klosterplan von St. Gallen
    • Textlayout und Bilddesign in Mittelalter und Altertum

      Versunkene Technik der Jahrtausende

      • 434pages
      • 16 heures de lecture

      Prickings (Einstiche) haben die Textspiegel mittelalterlicher Manuskripte vorbereitet. Das weiß man seit knapp 100 Jahren. Mit Hilfe von Prickings wurden aber auch Bilder konzipiert. Das weiß man, seit der Autor seine Dissertation veröffentlicht hat (2017). Im vorliegenden Werk analysiert er nun mit einem computer-basierten Ansatz Texte und Bilder aus den vergangenen 3500 Jahren. Die Bilder in diesem Buch dokumentieren das Ergebnis: das Prinzip der konzeptionellen Stiche. Auf babylonischen Tontäfelchen, auf sumerischen Statuen, auf ägyptischen Papyri und Ostraka, auf römischen Inschriftsteinen, mittelalterlichen Elfenbeinen und Pergamenten wurden Marken bzw. Prickings angebracht und so Textspiegel, Architektur- und andere Zeichnungen und Bilder konzeptionell vorbestimmt. Anhand von Markierungen als optischen Wegweisern konnten die Bearbeiter anschließend ihre Texte schreiben oder Bilder vervollständigen, sei es mit Vogelfeder und Tinte, mit Pinsel, Hammer und Meißel oder Schilfrohr. Dieses durchgängig ähnliche Verfahren hat die kulturgeschichtliche Entwicklung über Jahrtausende begleitet oder sie gar erst ermöglicht. Erst mit dem Aufkommen von Bleistift und Papier sowie maßstabsgerechter Zeichnungen hatte es ausgedient.

      Textlayout und Bilddesign in Mittelalter und Altertum