Budva
Montenegro




Montenegro
Zu den Komödien von Andreas Gryphius und Christian Reuter
Literarische Reflexionen auf Veränderungen von Mitte des 17. zum 18. Jahrhundert werden über kulturgeschichtlich verfestigte Motive diskutiert. ‘Sozialsystem Literatur’ versteht hier den sowohl theoretischen als auch praktischen Beitrag eines literarischen Diskurses zur Systematisierung geschichtlich aufgebauter sozialer Spannungen. Wegen der Nähe von Themen und Methoden zueinander werden kulturologische Aspekte mitberücksichtigt. Barockkomödien verstehen sich hierbei als ‘Gegentexte’ zu den großen Tragödien. Anhand der Beschreibung von Typisierungsprozessen in den Komödien von Andreas Gryphius und bei Christian Reuter wird die Ausbildung stereotyper Erscheinungen untersucht, ihr gesellschaftliches Belangen und Aufstieg zu ideellen Entwicklungsträgern.
Die Erscheinung „Gesellschaft“ unterliegt in Heiner Müllers Dramen Veränderungen, die zeitlich bestimmt sind, und welche es wegen der Lebenssicherung zu kontrollieren gilt. Sicherlich ist dies eine politische Aufgabe, die jedoch aufgrund der Vielfalt von Möglichkeiten und des gesellschaftlichen Belanges von allen die Gesellschaft bildenden Teilen zu überwachen ist. In diesem Zusammenhang ist die Reflexion und Widerspiegelung der Gesellschaft ein wichtiger Aspekt, der die Möglichkeit besitzt, konstruktive Kritik auszuüben. Diese Funktion übernehmend, grenzt sich die Literatur perspektivisch aus der Gesellschaft ab und bleibt dabei doch ein Segment, an dem man analog zur Gesellschaft Veränderungen feststellen kann. Damit bildet die Literatur ein Subjekt, das eine Gesellschaftsentwicklung darstellt und diese durch das Aufsplittern in individuell gekennzeichnete Bestandteile der Gesellschaft umfassend charakterisiert. Veränderndes Eingreifen in das Gesellschaftsbild zeigt sich jedoch als nicht konsequent durchführbar, angesichts des politischen Faktors und der implizierten Widerstandsauflösung zur systematischen Einrichtung einer Gesellschaft.