The 21
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Originally published under the title Die 21: eine Reise ins Land der Koptischen Martyrer. Copyright A 2018 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, Germany--Copyright page.
Martin Mosebach a publié des romans, des nouvelles et des recueils de poèmes, ainsi que des scénarios de films, des livrets d'opéra et des pièces de théâtre et de radio. L'Académie allemande de la langue et de la littérature l'a salué pour sa capacité à « combiner la splendeur stylistique avec une narration originale qui témoigne d'une conscience historique humoristique ». Parmi ses œuvres traduites en anglais figure « The Heresy of Formlessness », un recueil d'essais sur la liturgie et sa récente réforme, raconté du point de vue d'un écrivain littéraire. Ses écrits explorent les motivations profondes de la quête éternelle de sens de l'homme.







Originally published under the title Die 21: eine Reise ins Land der Koptischen Martyrer. Copyright A 2018 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, Germany--Copyright page.
Days Spent with an Artist
Martin Mosebach, einer der produktivsten deutschen Schriftsteller, ist ein anerkannter Meister aller literarischen Genres: Roman, Erzählung, Lyrik, Drehbuch, Theater, Hörspiel, Reportage und Opernlibretto. Mosebach wird besonders auch als Essayist geschätzt, der regelmäßig die wichtigsten deutschsprachigen Feuilletons bereichert. Der hochgebildete Autor, der seinen katholischen Glauben selbstbewusst vertritt, hat neben vielen Beiträgen zur Kunst und Literatur auch zahlreiche Texte etwa zum Pontifikat Papst Benedikts XVI., zum Gottesbezug in der EU-Verfassung oder zum Erbe der europäischen Aufklärung geschrieben, von denen einige noch unveröffentlichte in diesem vorliegenden Band zum ersten Mal erscheinen.
Wer eine Reise macht ... Soll man lieber verreisen oder lesen? Martin Mosebach versteht von beidem etwas, und so schaffen seine Erkundungen die überraschendsten Konstellationen. Die Beschäftigung mit Orient und Okzident führt ihn nach Kairo und in das Kloster Shio Mgvime, lässt ihn aber auch Heimito von Doderers Kunst des Bogenschießens bewundern. Die große Geschichte in den kleinen Geschichten entdeckt er beim Romanlesen ebenso wie auf der Reise nach Havanna, Korea oder Sarajevo.
Eine Geschichte, unter dem niemals ganz dunkel werdenden Frankfurter Nachthimmel ›Eine lange Nacht‹ ist die Geschichte einer erfolgreichen Karriere aus Not. Ludwig Drais, der gescheiterte Jura-Student hat eine Importfirma gegründet und handelt nun mit billigen Baumwollhemden aus Pakistan. Klein fängt er an, aber seine Sekretärin Bella sorgt dafür, dass Ludwig die Straße des Erfolgs nicht verlässt. Dass er sich in sie verliebt, kann nicht verwundern, nur leider ist sie schon verheiratet. Das Alltagsdrama eines Ehebruchs im Büro? Martin Mosebachs Roman ›Eine lange Nacht‹ geht weit darüber hinaus. Der Roman ist wirklich ein Nachtbuch - unter dem niemals ganz dunkel werdenden Frankfurter Nachthimmel ist Raum für Grotesken und große Träume. Und schließlich wird der Reigen der vielen komisch-tragischen Figuren zu einem Totentanz, in dem sich dem aus seinen Illusionen erwachten Helden die Wirklichkeit seines Lebens offenbart.
Martin Mosebach ist Vertreter einer raren Gattung: Unter den zahllosen, über Kunst schreibenden Autoren gehört er zu den sehr wenigen, die ihrer eigenen Wahrnehmung trauen. Die theoriebeladenen Endlosschleifen selbstverliebter Kritiker sind ihm zuwider. Denn Kunst braucht weder Manifeste noch konzeptuelle Krücken, sie liegt auf der Oberfläche. Martin Mosebachs hier versammelten Erkundungen in die Bilderwelt sind getragen von hoher ästhetischer Sensibilität und stilistischer Brillanz, sowie von einer stupenden Kenntnis der europäischen Geistesgeschichte. Diese ebenso seltene wie glückliche Verbindung eröffnet dem Leser wahrhaft unerhörte, die Neugier stets aufs neue entfesselnde Einblicke: Ingres, José Maria Sert, Miró, Meredith Frampton, Hrdlicka, Fabius von Gugel, Schermuly, Marcel Broodthaers, selbst die Schöpfer des American Pin up – sie alle sind Protagonisten dieser außerordentlich unterhaltsamen, durch unerwartete Wendungen faszinierenden Reise ins Reich der Kunst.
Der Weg vom »alten« Frankfurter Literaturhaus im Westend hin zum »neuen« in der wiederaufgebauten Stadtbücherei am Main führt nicht nur durch die Stadt der Banken, sondern auch durch eine Stadt der Literatur. Kennen wir sie? Eine literarische Stadtführung mit Robert Gernhardt, Peter Kurzeck, Wilhelm Genazino, Martin Mosebach, Jamal Tuschick, Najwa Barakat und Renate Chotjewitz. Mit zahlreichen Fotografien, einem Register und einem herausklappbaren Stadtplan.
Tridentský koncil ve svém učení o posvátných ritech liturgie prohlásil, že tyto rity „neobsahují nic neužitečného nebo zbytečného“. Tato věta, je-li správně pochopena, znovu vyzývá k tomu, abychom liturgii považovali za umělecké dílo. Pod dojmem neustálých nešvarů a úpadku jsme si znovu silněji navykli posuzovat liturgii či to, co na tom kterém místě právě konkrétně nacházíme, z hlediska „platnosti“. To je styl římského práva, který má svou tradici a své oprávnění, který ale pro posuzování liturgických úkonů nemůže v zásadě nic přinést. Mše není notářským aktem, který se při splnění minimálních formálních požadavků stane „platným“. Představme si církevního právníka, který zmatenému a bezradnému návštěvníkovi moderního nedělního setkání vysvětluje, že v tom, co se tam odehrálo, bylo naplněno zaprvé, zadruhé a zatřetí, jednalo se tedy o „platnou“ mši svatou – na potvrzení by mu pak mohl také ještě dát s sebou domů razítko za vyřízení nedělní povinnosti. V mistrovském díle mohou existovat trhliny, může obsahovat slabší partie, opakování, nesrozumitelnosti, nedůslednosti – avšak nikdy ne věci zbytečné a neužitečné. (…). Velká díla mají duši, která zůstává znatelná, projevuje se a vyzařuje i tam, kde je jejich tělo možná poškozeno.
V dnešní době chceme za každým konfliktem mezi náboženstvími vidět především politické a ekonomické motivy, poněvadž považujeme za vyloučené, že by se víra pro člověka mohla doopravdy stát tou nejzazší a nejvyšší skutečností v životě. U jedenadvaceti koptských malorolníků a gastarbeiterů tomu tak ale bylo. Žili ve světě, v němž zůstat křesťanem nebylo dlouhá staletí samozřejmostí. Pro dlouhou řadu jejich předků šla příslušnost ke křesťanství vždy ruku v ruce s připraveností vydat o své víře svědectví. Velmi dobře znali nevýhody toho, co v Egyptě znamená být křesťanem. Avšak tito na pohled slabí lidé se svou bídnou existencí byli ochotni tyto nevýhody přijmout. A nemuseli se dlouho rozhodovat, vždyť to, co ve víře měli, bylo pro ně nekonečně cennější než to, co by mít mohli, kdyby se jí vzdali. Holý život by byl bezcenný bez víry, bylo by to jen živoření, ještě nižší než u zvířat, neboť zvířata jsou sama o sobě dokonalá, kdežto nedokonalí lidé ke své úplnosti potřebují božské doplnění.
»Sie hatte die Vertreibung aus Böhmen hinter sich, sie war die Mutter eines chaotischen Sohnes, und sie hatte dreißig Jahre lang den täglichen Drahtseilakt einer Ehe mit Heinrich und einer Liaison mit Albrecht bewältigt.« Nun wartet Antonia, die mit fünfzig noch immer attraktiv und schön ist, mit einer Handvoll Menschen auf das Ableben ihres todkranken Mannes. Die Monate vergehen, doch in der weißen Villa in Ruppertshain im Taunus herrscht eine merkwürdige Art von Stillstand. Um so mehr sind seine Bewohner erschüttert, als das erwartete Ereignis tatsächlich eintritt – und ihnen eröffnet wird, daß Haus und Park zutiefst verschuldet sind. Und schon werden aus alten Freunden Feinde, lauern die Finanzhaie darauf, den Besitz des ehemaligen Frankfurter Bankiers zu parzellieren und gewinnbringend zu vermarkten. Antonia aber weiß sich zu wehren.