"En vingt-cinq brefs tableaux, une auteure parcourt sa vie, prenant pour repères ses propres livres. Elle récrit son vécu, le change et renouvelle, apporte aux heures sombres des touches claires. Elle joue. Une écriture réfléchie, tendue, qui s'interroge sur les liens parentaux ou passionnels, faillibles, parfois douloureux.. Reconnaissances est une reconnaissance de dette. Dette envers les lieux et les êtres propices, envers la chance aux multiples visages, dette infinie envers le vivant."--Quatrième de couverture
Catherine Safonoff Livres



Catherine Safonoff gibt dem, was in unserem Innersten nicht so klar definierbar ist, eine literarische Form. Während ihr Humor scharfsinnig ist, hauptsächlich ihre Selbstironie, steht ihre Kunst der Genauigkeit im Dienste einer tiefgründigen Menschlichkeit. Erkundung besteht aus fünfundzwanzig Texten und Bildern, die das Leben der Autorin reflektieren. Dabei durchlebt sie ihre Erfahrungen wie neu, reflektiert, verändert die Haltung und lässt so dunkle Stunden der Erinnerung zu hellen Akzenten für die Gegenwart werden. Sie analysiert elterliche, leidenschaftliche, fehlbare oder schmerzhafte Bindungen. Catherine Safonoff deckt die konfliktreiche Liebe zum Vater und zur Mutter auf (einige Aspekte sehr subtil); die Schwierigkeit Tochter wie auch Mutter zu sein - in einer Person, in einem Moment - und in dieser Situation dennoch bei sich selbst zu bleiben. Die Autorin spricht über andere, indem sie über sich selbst spricht. So schafft sie durch die Tiefe ihrer Texte eine intensive Nähe. Sie denkt über ihre Beziehungen zu anderen Menschen nach, spricht über die Freiheit, die sie für sich erobert hat, über was Einsamkeit bedeutet und über was es heißt, alt zu werden. Ihr Schreibstil ist tiefgreifend, leuchtend, packend und intim. Dieses Werk ist eine Erkundung der Schuld der Vergangenheit verbunden mit der Suche nach der eigenen Anerkennung in der Gegenwart.
Kanarienvögel reagieren schnell auf Veränderungen der Luft, daher wurden sie von den Bergleuten, sozusagen als Frühwarnsystem, in den Stollen mitgenommen. Gab es zu wenig Sauerstoff, hörten sie auf zu singen und fielen von der Stange. Mit ihrem Buch Der Bergmann und der Kanarienvogel begibt sich Catherine Safonoff auch unter Tage, hinein in das Bergwerk des Lebens. Radikal autobiographisch notiert sie alltägliche Begebenheiten, gekreuzt mit Rückblenden in die Vergangenheit und besonderen Lektüreerlebnissen. Der Handwerker im Haus, ein Sturz mit dem Velo in der Stadt, der Besuch des Enkels, der sich weigert, das Schreiben zu lernen, werden hier zu Momenten der Wahrheit, zur 'Stunde der wahren Empfindung', wie es bei Peter Handke heißt. Als roter Faden aber dient ihr eine Psychotherapie, die sie mit über siebzig Jahren antritt: Sie setzt sich aus, verliebt sich in den Therapeuten und erlebt noch andere Überraschungen, die sie nie für möglich gehalten hätte. Mit großer Gelassenheit, mit Anflügen von Melancholie und vor allem mit einer gesunden Portion Selbstironie gibt Catherine Safonoff in diesem Miniaturenroman ihr Leben preis. Sie schreibt ohne Netz, sie schreibt, ohne zu fallen.