Gleichermaßen auf wissenschaftlicher Grundlage wie auch anschaulich schreiben die Beiträge fort, was das 1992 erschienene Buch »Deckname Genofa – Zwangsarbeit im Raum Herford 1939-1945« vorgegeben hat. Konkret, lokal und individuell sind wiederum die treffenden Bezeichnungen für die nunmehr die Nachkriegszeit behandelnden Aufsätze. Auch das vorliegende Lesebuch genügt hohen inhaltlichen Ansprüchen und kann – auch wegen seiner ansprechenden Gestaltung und der vielen Fotos und Faksimiles – als beispielgebend angesehen werden. Überdies dokumentiert es konkrete politische Veränderungen. Was ließe sich besseres über ein Geschichtsbuch sagen. Manfred Grieger, in: Westfälische Forschungen 46, 1996
Helga Kohne Livres



In fast 100 registrierten Herforder Betrieben wurde Zwangsarbeit geleistet. 1943 waren 19 Lager über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Die Lager waren postalisch nur über Decknamen wie Genofa, Hanse, Liese oder Heide zu erreichen. Dort waren die Menschen auf engstem Raum untergebracht, mit Strohsäcken und sonst nichts. Für eine Hungerration und ein paar Groschen arbeiteten sie 10-14 Stunden täglich, sechs, oft auch sieben Tage in der Woche. Viele starben an Krankheit, Hunger und Entkräftung. Stefan Weber, in: Neue Westfälische, 6.2.1992